Angesichts der klar überkauften Märkte sei das gar nicht so schlecht. Nach Quartalszahlen stehen hierzulande insbesondere UBS im Fokus. Am Nachmittag könnte von der makroökonomischen Seite besonders das US-Konsumentenvertrauen Impulse setzen, erwartet wird ein Anstieg auf 50,0 von 48,5. Ausserdem gibt es Daten vom US-Immobilienmarkt. Ökonomen rechnen mit einem 2,0% höheren Case-Shiller-Hauspreisindex für August gegenüber dem Vorjahr.
Der Leitindex SMI verliert bis um 09.30 Uhr 0,15% auf 6’503,96 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,28% auf 1’008,74 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,17% auf 5’778,00 Punkte.
In der Schweiz stehen nach Quartalszahlen die Papiere der UBS im Fokus, sie büssen deutlich um 4,2% ein. Die Grossbank hat zwar erstmals seit 2007 netto wieder Kundengelder angezogen: 1,2 Mrd CHF nahm sie im dritten Quartal entgegen. Damit wurde hier der Turnaround früher als erwartet erreicht, stellen Analysten fest.
Kritisiert wird hingegen die schwache Gewinnqualität bei der UBS, besteht doch der Nettogewinn in Höhe von 1,664 Mrd CHF mit 825 Mio CHF rund zur Hälfte aus einem positiven Steuereffekt. Damit sei der bereinigte Vorsteuergewinn deutlich tiefer als von den Experten erwartet ausgefallen.
Deutlich besser schneiden andere Bankaktien wie Credit Suisse (+0,2%) und Julius Bär (+0,4%) ab. Letztere hatten bereits am Vortag im Lichte des sich abzeichnenden Doppelbesteuerungsabkommens zwischen der Schweiz und Deutschland markant zugelegt. Heute hat zudem die Citigroup ihr Kursziel für die «Bären» auf 48,50 von 44 CHF erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt.
Im Laufe der Woche werden drei weitere Blue Chips mit Zahlen an die Öffentlichkeit treten. Am (morgigen) Mittwoch liefert Lonza (Aktie: +1,6%) den Business-update ab; die Titel hatten gestern deutlich Terrain preisgegeben. Nach unten geht es hingegen mit Logitech (-1,5%), deren Titel wiederum am Vortag gesucht waren. Schliesslich wird auch ABB (Aktie unverändert) am Donnerstag Quartalszahlen zeigen.
Die zuletzt stark volatilen Actelion-Titel notieren 1,1% höher. Die Papiere hatten in der Vorwoche nach enttäuschenden Quartalszahlen und nachgebenden Übernahmegerüchten um 11% eingebüsst. Die beiden Schwergewichte im Pharmasektor, Novartis (+0,4%) und Roche GS (+0,2%), stützen den Gesamtmarkt ebenfalls.
Gewinne verzeichnen ferner Syngenta (+0,6%), Swisscom (+0,5%), Swiss Re (+0,8%) und Nestlé (+0,3%), während es für Nobel Biocare (-0,8%), Swiss Life (-0,6%), Sonova (-0,7%) und Synthes (-0,9%) den anderen Weg geht.
Im breiten Markt hat der Lift- und Fahrtreppenhersteller Schindler Quartalszahlen gezeigt, die im Rahmen der Erwartungen lagen; der Ausblick wurde leicht erhöht. Trotzdem sinken die Schindler-PS um 0,7%. Händler verweisen auf den guten Lauf der Aktie in der vergangenen Woche – angetrieben von guten Zahlen der Konkurrenten Otis und Kone. Daher könnten die heutigen Zahlen keinen neuen Impuls setzen.
Die Luzerner Kantonalbank (Aktie +0,3%) stellt für 2010 ein Ergebnis und eine Ausschüttung auf Vorjahreshöhe in Aussicht. Die Zahlen seien «wie üblich solide», hiess es bei der ZKB.
Gestützt von einer Hochstufung steigen die Titel der Publigroupe um 0,4%. Die Credit Suisse hat die Aktien nach einem Treffen mit dem Management auf «Neutral» von «Underperform» erhöht und das Kursziel auf 110 von zuvor 75 CHF angehoben. (awp/mc/ps/08)