Dämpfend wirken sich nach Händlermeinung bei den Finanzwerten neue Unsicherheiten über die Inhalte des Stabilisierungsplans für die US-Banken aus. Beim US-Konjunkturpaket werden dagegen keine grösseren Hindernisse erwartet. Am späteren Nachmittag stehen noch US-Konjunkturdaten zu den Lagerbeständen im Grosshandel Dezember auf der Agenda. Nach Handelsschluss in Europa spricht Fed-Chairman Ben Bernanke vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses.
Bis um 9.45 Uhr verliert der SMI 26,69 Punkte bzw. 0,52% auf 5’131,81 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,83% auf 861,81 Punkte ab und der breite SPI 0,55% auf 4’266,20 Punkte nach.
UBS (aktuell -0,2% auf 12,87 CHF; bisheriges Tageshoch 13,82, Tagestief 12,68) sind nach den vorbörslich publizierten Informationen zum Geschäftsjahr 2008 fester gestartet und tendieren nach einem volatilen Verlauf aktuell im Minus. Mit den ausgewiesenen Zahlen hat die Grossbank zwar schlechter als erwartet abgeschnitten. Die UBS habe gerade im Wealth Management mit einem hohen Abfluss von Kundenvermögen zu kämpfen gehabt, heisst es dazu von Analysten.
Als positiv gelten aber die Aussagen des Managements zum angelaufenen ersten Quartal wie auch der Nettoneugeldzufluss im Januar. Es war für 2009 von einem «ermutigenden Start» die Rede, auch bestätigte CEO Marcel Rohner das Ziel, auf Jahressicht wieder profitabel zu arbeiten. Nun hoffen die Analysten auf eine nachhaltig positive Entwicklung, verweisen aber auch auf das schwierige Marktumfeld.
Die Anpassungen der Unternehmensstruktur geht einigen Akteuren indes nicht weit genug. Für Gesprächsstoff sorgen ausserdem die von 60 auf 39,1 Mrd USD gekürzten ausgelagerten Risikopositionen an die SNB. Einerseits werten Marktteilnehmer diese Anpassungen als Zeichen der Stärke, andererseits verschlechtere sich damit aber auch das Risikoprofil der UBS, heisst es.
Auch bei CS (-1,6% auf 30,38 CHF) vor den Zahlen am (morgigen) Mittwoch und Julius Bär (-0,9% auf 29,80 CHF) lässt sich noch keine eindeutige Linie erkennen. Uneinheitlich tendieren die Assekuranzen. Zum Berichtszeitpunkt legen Bâloise (+1,9% auf 79,80 CHF) am deutlichsten zu und stehen sogar an der Tabellenspitze im SMI/SLI. Am schwächsten zeigen sich ZFS (-2,4% auf 200,10 CHF).
Nach starken Gewinnen am Vortag zeigen sich OC Oerlikon weiter erholt (+1,4% auf 36,52 CHF). Nobel Biocare (+0,6% auf 18,10 CHF) können vor den Zahlen am (morgigen) Mittwoch ebenfalls zu legen.
Roche (-0,8% auf 147,40 CHF) notieren leichter. Der Pharmakonzern hat das öffentliche Übernahmeangebot für die ausstehenden Genentech-Aktien zu 86,50 USD je Titel in bar offiziell lanciert. Der Genentech-Verwaltungsrat rät den Aktionären weiter, vorerst abzuwarten. Etwas besser stehen die ebenfalls grosskapitalisierten Nestlé (+0,1% auf 38,34 CHF) und Novartis (+0,5% auf 49,34 CHF) da.
Zyklische Werte zählen zu den Verlierern, dies gilt vor allem für Holcim (-3,1% auf 52,20 CHF) am Tabellenende. Auch Adecco (-2,2% auf 42,20 CHF) und ABB (-2,4% auf 16,44 CHF) werden von den Anlegern abgestraft.
Richemont (-2,7% auf 18,50 CHF) verlieren ebenfalls. Die Analysten von JP Morgan haben das Kursziel auf 23 (27) CHF gesenkt. Sie reflektierten das vorsichtigere organische Umsatzwachstum, heisst es in einem Kommentar. Richemont biete innerhalb des Sektors aber das höchste Aufwärtspotential, weshalb das Rating Overweight bestätigt wird. Swatch notieren 1,8% tiefer bei 143,80 CHF.
Ciba tendieren 0,3% leichter bei 48,40 CHF. Der Spezialchemiekonzern hat im letzten vollen Geschäftsjahr vor der Übernahme durch BASF einen Verlust von 564 Mio CHF erlitten.
Im breiten Markt stehen Lem 0,4% tiefer nach 9-Monatszahlen. Swissmetal geben 0,9% nach. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatzeinbruch um 20% erlitten und will eventuell bald Kurzarbeit einführen. (awp/mc/pg/12)