CH-Eröffnung: Weitere Abgaben – Schwergewichte stützen

Nach dem kräftigen Absturz vom Vortag dürften einige Marktteilnehmer short positioniert sein und diese Positionen vor dem Wochenende schliessen.
Finanzwerte stehen mit der Subprimekrise in den USA weiter im Blick. Am Markt richtete man sich jedoch auf ein allmähliches Abflauen des fremdfinanzierten Übernahme-Booms ein, was das Umfeld für Banken eintrübe. Gestützt wird der Markt von den defensiven Schwergewichten des SMI.


Das Blue Chips Barometer SMI verliert bis um 09.30 Uhr 0,59% oder 51,16 auf 8’655,24 Punkte. Der neu berechnete Swiss Leader Index (SLI) sinkt mit 0,83% auf 1’329,05 Punkte mehr ab – hier komme die Kappung der Schwergewichte zu tragen, hiess es. Der breite Swiss Performance Index (SPI) fällt um 0,75% auf 7’085,85 Punkte zurück.


Im SMI werden Julius Bär nach Halbjahreszahlen um 1,6% auf 82,75 CHF zurückgenommen. Die Zahlen wurden von Analysten als ‹gut› eingestuft, Bär habe vor allem mit dem höher als erwarteten Neugeldzufluss positiv überrascht. Lediglich die abermals gesunkene Bruttomarge gibt Anlass zu kleinen Beanstandungen. Den Kursrücksetzer begründen Beobachter mit Gewinnmitnahmen und dem allgemein schlechten Banksentiment.


Die Subprimekrise in den USA belastet auch die Aktien der Grossbanken CS (-1,6% auf 77,55 CHF) und UBS (-1,1% auf 65,90 CHF) weiterhin stark.


Als Gewinner haben sich ABB (+0,4% auf 27,60 CHF) und Lonza (+0,5% auf 112 CHF) etabliert. Unternehmen hatten am Vortag mit starken Zahlen aufgewartet und holten nun mit etwas Verspätung ihre Lorbeeren ein. Syngenta hingegen (-0,8% auf 215,30 CHF) büssen nach den gestrigen Zahlen weiter Terrain ein.


Holcim (-1,5% auf 125 CHF) leiden unter der schwachen US-Baukonjunktur. Die Versicherer Swiss Re (-0,8% auf 99,55 CHF) und ZFS (-1,4% auf 339 CHF) stehen ebenfalls auf den Verkaufszetteln. Die Titel leiden unter den Unwetterschäden in England; über die Höhe der Schadenssumme könne derzeit aber nur spekuliert werden.


Deutlich schwächer tendieren die Aktien der beiden Zahnimplantatehersteller Nobel Biocare (-4,1% auf 361,50 CHF) und die im breiten Markt angesiedelten Straumann (-2%). Den Grund für die überdurchschnittlichen Verluste bei den beiden MedTech-Aktien ist befragten Händlern nicht ersichtlich.


Die von Roche (+0,1% auf 210,70 CHF) geplante Übernahme von Ventana scheint kein Ende zu nehmen: Die Basler haben die Frist um weitere vier Wochen verlängert, auch wenn Ventana nach wie vor den Aktionären die Ablehnung nahelegt. Zudem hat die ZKB auf die Roche-‹Bons› heute eine Trading-Kaufempfehlung herausgegeben.


Auch die anderen defensiven Schwergewichte Novartis (-0,1% auf 64,75 CHF) und Nestlé (-0,2% auf 452 CHF) tendieren fester als der Markt.


Im breiten Markt büssen von Roll nach Zahlen 2,8%. Der Elektroisolations-Spezialist hat im ersten Halbjahr seinen Gewinn mehr als verdoppelt – der Börse war dies offensichtlich zu wenig. Swissquote (-8,4%) werden nach Zahlen gar ganz ans Ende des SPI-Tableaus durchgereicht.


Zu den schwächsten Werten gehören auch die Überflieger der vergangenen Monate: Meyer Burger sinken 4,7%, Burckhardt Compression 7,5%. (awp/mc/ab)

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