CH-Eröffnung: Weitere Gewinne dank guten Konjunkturdaten
Derweil hat der japanische Nikkei 225 hat den Mittwochshandel mit einem Plus von 1,8% beendet. Laut Händlern profitieren die Börsen derzeit von den weiteren Massnahmen der Notenbanken in Richtung «Quantitative Easing», nachdem die Bank of Japan am Vortag die Geldschleusen geöffnet hat. Allerdings, so heisst es bei Marktbeobachtern, gebe es auch Zeichen, die eher auf einen bevorstehenden Sturm hindeuten würden. So bahne sich eine Art Währungskrieg zwischen Japan, China und den USA an, was für den Welthandel – und damit sicher auch die Aktienbörsen – nichts Gutes verheissen würde, wie es heisst.
Der Leitindex SMI steht um 09.30 Uhr um 0,57% höher bei 6’349,99 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,67% auf 975,84 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,57% auf 5’638,88 Zähler.
Von Unternehmensseite ist es am Mittwoch ausgesprochen ruhig, wichtige Meldungen gibt es praktisch keine. Die Berichtssaison zum dritten Quartal beginnt erst am kommenden Freitag, wenn Givaudan als erstes Blue-Chip-Unternehmen zumindest die Umsatzzahlen bekannt geben wird.
In Front stehen bei den Blue Chips zur Berichtszeit – wie zuletzt üblich bei verbesserter Stimmung an den Märkten – vor allem Finanztitel und konjunktursensitive Werte. So legen etwa UBS am dritten Handelstag nach der Publikation des TBTF-Expertenberichts («Too big to fail») 1,4% zu, bei der CS sind es +1,1%. Gestern waren die beiden Titel um 2,2 bzw. 2,6% avanciert. Auch Julius Bär (+1,3%), Swiss Re (+1,0%) oder Baloise (+0,8%) gehören zu den Toptiteln.
Noch fester notieren die konjunktursensitiven Adecco (+2,9%), Clariant (+1,6%), ABB (+1,1%) oder Kühne+Nagel (+1,0%). Ausserdem gehören die volatilen Nobel Biocare 2,0% zu den Top-Werten. Am Schluss der SMI-Tabelle liegen Actelion (unv.).
Die Swisscom (-0,03%) wird ihr Übernahmeangebot für die restlichen Anteile der italienischen Tochter Fastweb am 11. Oktober starten, die Frist läuft bis zum 12. November. Die italienische Börsenaufsicht habe den Angebotsprospekt gutgeheissen, hatte der Blaue Riese am Vorabend mitgeteilt. Bei ZFS (+0,3%) gibt es ausserdem eine Beteiligungsveränderung zu vermelden, hat doch die britische Barclays Bank ihren Anteil am Schweizer Erstversicherer auf unter 3% abgebaut.
Ausserdem wirken sich einige Analysten-Einschätzungen auf die Kurse aus. Richemont zum Beispiel notieren nach einer Rückstufung durch die Credit Suisse wegen der deutlichen Kursgewinne in jüngster Zeit unverändert und gehören damit zu den schwächsten Werten. Weniger Auswirkung hat eine Rückstufung durch das Aktienresearch von S&P bei den Novartis-Aktien (+0,4% auf 55,95 CHF) auf «Halten», dies mit einem Kursziel von 60 CHF (Close Dienstag 55,75 CHF). Die UBS hat dagegen ihr Kursziel für die Aktien des Basler Pharmariesen leicht erhöht auf 73,60 CHF und bleibt bei der Kaufempfehlung.
Im breiten Markt sind Vögele (+3,2%) ein Thema. Wie einer Offenlegungsmeldung der SIX zu entnehmen ist, hat die Migros ihre Beteiligung an der Bekleidungsgruppe auf nunmehr 20,1% ausgebaut. CEO André Mäder wehrt sich aber dagegen. «Eine Übernahme macht meines Erachtens keinen Sinn. Wir sind allein stark genug und verfügen über eine solide Bilanzstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 63%», sagte er in einem Interview mit der Handelszeitung (Ausgabe 06.10.).
Der Innerschweizer Schindler-Konzern (PS +0,4%) kann ausserdem einen Grossauftrag vermelden. Es handelt sich um die Aufzüge und Fahrtreppen für eine neue Bahnverbindung zum Grand Central Terminal in Manhattan und habe einen Ausgangswert von 24 Mio USD, verbunden mit einer Erweiterungsoption bis zu einem Totalwert von 70 Mio USD.
Die italienische, aber an der SIX kotierte Cosmo Pharmaceuticals (+2,0%) hat eine Testreihe für einen neuen Wirkstoff gegen Haarausfall nach eigenen Worten «erfolgreich abgeschlossen». Grössere Gewinne gibt es ausserdem für Mindset (+8,8%), Lifewatch (+3,8%) und Schweiter (+3,2%). (awp/mc/ps/08)