Der Auftakt der US-Berichtssaison sei nicht sonderlich überzeugend ausgefallen, hiess es. Die am Vorabend vom Aluminiumkonzern Alcoa vorgelegten Zahlen hätten zwar beim Gewinn den Analystenkonsens getroffen, der Umsatz blieb allerdings hinter den Markterwartungen zurück. Nach Handelsschluss an Wall Street will am Abend Intel seine Zahlen für das erste Quartal vorlegen. Die Zahlen von Intel gelten als Gradmesser für die Geschäftsentwicklung im gesamten Technologiesektor.
Bis um 09.30 Uhr verliert das Blue-Chips-Barometer SMI 0,15% auf 6’900,83 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,05% auf 1’069,30 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,13% auf 6’067,01 Punkte.
Bei den Finanzwerten stehen GAM im Fokus der Anleger. Der Assetmanager meldete für das erste Jahresviertel einen Anstieg der verwalteten Vermögen um 5%, was über den Erwartungen von Analysten lag. GAM stellte zudem «ermutigende» Geldzuflüsse vor allem in den Bereichen Fixed Income, Commodities und in bestimmte alternative Anlageprodukte fest. Der Titel steigt in der Folge um 1,8%.
Die restlichen Finanzwerte wie UBS (-0,1%), Credit Suisse (-0,4%), Swiss Re (-0,3%) und ZFS (-0,1%) neigen hingegen zur Schwäche.
Einen erhöhten Nachrichtenfluss gab es am Berichtstag aus der Pharmaecke: Während Roche (Aktie -0,3%) den Kauf von Medingo und damit die Verstärkung der Marktposition bei den Insulinpumpensystemen kommunizierte, vermeldete Novartis (+0,4%) klinische Erfolge mit dem Produktkandidaten Gilenia zur Therapie von Multiple Sklerose.
Mit zum Teil deutlichen Aufschlägen notieren die Aktien von Swatch (+0,7%) und Richemont (+1,0%). Die Titel profitieren von positiven Zahlen des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH. Dieser vermeldete im ersten Quartal ein Umsatzwachstum von 11%. Auf vergleichbarer Basis und ohne Wechselkursschwankungen betrug das Plus 13%. Analysten hatten mit weniger Umsatz gerechnet.
Deutlich nach oben geht es mit den Titeln des Logistikkonzerns Kühne + Nagel (+1,9%), die von einer Hochstufung auf «Overweight» durch den Meinungsmacher Morgan Stanley profitieren. Weniger gnädig zeigte sich der gleiche Analyst mit dem Konkurrenzpapier von Panalpina (-1,9%), die auf «Underweight» zurückbuchstabiert wurden.
Im breiten Markt rücken die beiden Industriekonzerne Forbo (Aktie: +0,9%) und Rieter (+0,6%) in den Fokus. Forbo hat ihre Beteiligung an Rieter von gut 9% auf unter 3% gesenkt. Käufer ist die von Michael Pieper kontrollierte Artemis, welche neu rund 13% an Rieter hält. An Forbo selbst hält Pieper knapp ein Drittel der Aktien.
Nun frage man sich natürlich, was Michael Pieper mit seinen Anteilen plant, hiess es in Börsenkreisen. Da der Finanzinvestor auch rund einen Viertel der Aktien von Feintool halte, seien verschiedene Spekulationen möglich.
Helvetia (-3,5% auf 366,75 CHF) stehen unter Abgabedruck, nachdem Munich Re ihre Kapitalbeteiligung von über 8% auf unter 3% reduziert. Bankenkreisen zufolge werden die Titel derzeit in einem beschleunigten Bookbuilding platziert. Die Preisspanne liege zwischen 367 und 380 CHF, hiess es.
Ems Chemie (+5,0%) hat punkto Umsatz ein sehr starkes erste Quartal 2010 abgeliefert und wird, wie am Morgen angekündigt, zusätzlich zur normalen Ausschüttung eine Sonderdividende zahlen. (awp/mc/pg/17)