CH-EURO 2008 soll zur Standortförderer genutzt werden – Chancen unklar

Dass man die Gelegenheit der Fussball-EM nutzen wolle, darüber waren sich die obersten Standortförderer der beiden Länder am Donnerstag an einem Podiumsgespräch der BAK Basel Economics einig. Es handle sich um ein «einmaliges Fenster der Aufmerksamkeit», sagte Eric Scheidegger, Leiter der Standortförderung beim SECO. In Österreich wurde für die eigentliche Standortwerbung während der Euro 2008 ein Betrag von 1 Mio EUR zur Verfügung gestellt, wie der Geschäftsführer der österreichischen Ansiedlungsberatung ABA (Austrian Business Agency), René Siegl, sagte. Daneben gehen rund 6 Mio EUR in die Tourismuswerbung.


10 Mio CHF vom Bund
Für die Schweiz bezifferte Scheidegger das Gesamtbudget auf 10 Mio CHF vom Bund sowie rund 12 Mio CHF von den Gastgeberstädten: In diesen Beträgen sei die Tourismus- und Standortwerbung enthalten. Die Schweiz werde bereits im Vorfeld der Fussball-EM aktiv und wolle auch im Anschluss das ‹Zeitfenster› möglichst noch ausdehnen.


Werbeaktionen der Schweiz
Zu den Werbeaktionen der Schweiz gehört etwa die im März startende Roadshow nach Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Amsterdam, Paris und Mailand mit der dreidimensionalen Landesflagge aus fünf Schiffscontainern. Im Rahmen der ‹Icon-Roadshow› würden auch Werbeveranstaltungen zum Wirtschaftsstandort abgehalten.


Internet-Auftritt
Zudem gehört zum Konzept auch ein Internet-Auftritt ( www.switzerland.com ) und die gezielte Betreuung von Medienleuten an der EURO 2008, die mit Geschichten über die Schweiz versorgt werden sollen. Bezüglich Medienkontakten und Internet-Hits habe man sich konkrete quantitative Ziele gesetzt, sagte Scheidegger.


Österreichische Standortwerbung
Die österreichische Standortwerbung soll vor allem anreisende Manager und Entscheidungsträger erreichen, wie Siegl sagte: Dies etwa durch Broschüren in Flugzeugen in der Business-Klasse oder der 1. Klasse von einreisenden Zügen. Daneben solle auch Printwerbung in Deutschland, der Schweiz und Italien geschaltet werden.


Nachhaltige Effekte
Nachhaltige Effekte der EURO 2008 für den Wirtschaftsstandort seien aber keineswegs selbstverständlich, dämpfte Siegl: «Es gibt keinen Automatismus.» Fühlten sich die Leute bei ihrem Besuch gut, gingen sie auch mit positiven Erinnerungen nach Hause. Zu den Gästen gehörten ja auch Entscheidungsträger. Auch Scheidegger wollte keine grossen Erwartungen bezüglich einem direkten Nutzen für den Wirtschaftsstandort Schweiz aufkommen lassen. Beim Standortmarketing würden ja ausgewählte Zielgruppen angesprochen: Bei diesen könne man allenfalls das Interesse wecken. (awp/mc/gh)

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