CH-Finanzplatz Genf weiterhin auf Wachstumspfad
Die Umfrage bei 53 Banken und 94 unabhängigen Vermögensverwaltern im ersten Semester 2006 habe gezeigt, dass diese die Konjunktur als gut beurteilten, sagte Ivan Pictet, Präsident der Stiftung Finanzplatz Genf, am Montag vor den Medien. Das dritte Jahr in Folge würden die Gewinne der Branche steigen. Die grössten Institute (ab 50 Beschäftigte) profitierten durchgehend von der guten Wirtschaftslage. Die Situation der unabhängigen Vermögensverwalter ist hingegen laut Pictet uneinheitlich.
Private Banking mit der Hälfte aller Angestellten
Das Private Banking als wichtigste Einnahmequelle des Finanzplatzes Genf beschäftigt die Hälfte aller Angestellten. 55 bis 60% der Erträge stammen aus diesem Geschäft. Neu sei, dass der Anteil sinke, sagte Pictet. Vor einem Jahr stammten noch zwei Drittel der Erträge aus dem Private Banking. Der Rückgang zeige sich auch in der zunehmenden Bedeutung der institutionellen Anleger. Der Neugeldzufluss im Private Banking wachse 7 bis 8% pro Jahr. Dies ein sehr gutes Zeichen für die Gesundheit der Branche, sagte Pictet.
Personal vielfach aus Frankreich rekrutiert
Patrick Odier, Vizepräsident der Stiftung, erklärte, das Personal müsse vielfach aus Frankreich rekrutiert werden. Dort sei der Ausbildungsstand top und die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Genf würden als attraktiv gelten. Das gleiche Phänomen werde auch in Basel und Zürich beobachtet, wo deutsche Finanzkräfte sehr gefragt seien.
646 Beschäftigte der Branche arbeitslos
In Zusammenarbeit mit dem kantonalen Arbeitsamt versucht die Stiftung die Wiedereingliederung von arbeitslosen Bankbeschäftigten zu verbessern. Per Ende September waren insgesamt 646 Beschäftigte der Branche als arbeitslos gemeldet, davon 420 Bankangestellte, wie Steve Bernard, Direktor des kantonalen Arbeitsamtes sagte. Dies sind 2,8% aller Genfer Arbeitslosen. Der Genfer Finanzplatz zählt rund 18`000 Beschäftigte. (awp/mc/gh)