«Die Heizölpreise werden in den nächsten Monaten eher steigen als fallen», sagte Ansgar Gmür, Geschäftsführer des Schweizerischen Hauseigentümerverbandes, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Dies entspreche einem allgemeinen, längerfristigen Aufwärtstrend, welcher sich trotz temporärer Baissen seit mehreren Jahren deutlich abzeichne.
Erhöhte Nachfrage nach Heizöl
Laut Gmür ist in den kommenden Wochen mit einer erhöhten Nachfrage nach Heizöl zu rechnen. Denn schweizweit seien die Tanks nur zu 40% aufgefüllt. Zudem werde im kommenden Jahr die CO2-Abgabe in der Höhe von über 3 CHF pro 100 Liter Heizöl eingeführt. Diese wollten nun viele umgehen, indem sie ihre Tanks vorsorglich füllen.
Energieeffizientes Heizen als Spartrick unterschätzt
Laut Gmür gibt es trotz steigender Preise Möglichkeiten, Geld zu sparen: «Verschiedene Offerten einholen, noch dieses Jahr den Tank auffüllen und poolen.» Bei Bestellungen unter 3’000 Litern zahle man «sinnlos viel». Zudem werde energieeffizientes Heizen als Spartrick nach wie vor unterschätzt.
Keine Baisse, sondern Hausse erwartet
«Ich sehe keine konkreten Anzeichen für eine Baisse», sagt auch Rolf Hartl, Geschäftsführer der Erdöl-Vereinigung. Steige der Preis für Rohöl, lasse in der Regel auch die Heizöl-Hausse nicht lange auf sich warten, obschon es sich um zwei verschiedene Märkte handle.
Gute Weltwirtschafts-Konjunktur löst steigende Erdölnachfrage aus
Denn eine gute Weltwirtschafts-Konjunktur bedeute immer auch eine hohe Mobilitäts- und somit Erdölnachfrage, erklärte Hartl. Dies gelte gleichermassen für den Privat- und den Geschäftsverkehr. Dazu komme, dass die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ihre Ölförderung künstlich heruntergeschraubt habe.
Angst der OPEC vor Preiszusammenbruch
Die geförderte Ölmenge liege heute tiefer als noch vor einem Jahr – trotz der neulich erfolgen Erhöhung um 500’000 Fass pro Tag. Diese Massnahme sei nicht auf eine Verkleinerung ihrer Ölvorräte, sondern auf die Angst der OPEC vor einem Preiszusammenbruch zurückzuführen, erklärte Hartl.
Tiefer Dollar vorteilhaft für den Schweizer
Vorteilhaft für den Schweizer Konsumenten wirke sich der tiefe Dollar aus. Als grosse Unbekannte sei aber auch das Wetter ein wichtiger Faktor für den Heizölpreis, sagte Hartl weiter. Falls der kommende Winter mild ausfalle, werde dies den Erhöhungsdruck auf die Heizölpreise zusätzlich abschwächen.
Heizöltank vor Ende des Jahres auffüllen!