CH: Kräftiges Wachstum der Arbeitsproduktivität im Jahr 2006

Der Produktivitätszuwachs des Jahrs 2005 von 1,9% wurde aber nicht mehr ganz erreicht. Denn nach einem aussergewöhnlich starken ersten Halbjahr liess der Produktivitätsfortschritt im Verlauf des zweiten Halbjahrs aus zyklischen Gründen deutlich nach. Der von BAK Basel Economics im Auftrag der Nachrichtenagentur SDA errechnete Stundenproduktivitätsindex belief sich in der ersten Jahreshälfte 2006 auf 2,5%. Im vierten Quartal ergab sich im Vorjahresvergleich nur noch ein schwaches Wachstum von 0,4%.


Kräftiger Produktivitätsrückgang im Q3
Der konjunktursensible Vergleich mit dem Vorquartal zeigt aber an, dass die zyklische Abschwächung im vierten Quartal ihren Boden gefunden hat. Nach einem kräftigen Produktivitätsrückgang im dritten Quartal (-0,5%) resultierte im Schlussquartal ein nur noch leicht negativer Wert (-0,1%).


Kein Anlass zur Sorge
Die in der zweiten Jahreshälfte verzeichnete Abschwächung der Produktivitätsdynamik ist nach Ansicht der Basler Ökonomen nicht aussergewöhnlich für einen lang anhaltenden Aufschwung, wie ihn die Schweiz gegenwärtig erlebt. Es besteht also kein Anlass zur Sorge. Im Gegenteil. Die Schweizer Unternehmen haben Vertrauen in die Nachhaltigkeit des seit dem Jahr 2004 feststellbaren Aufschwungs. Das zeigt sich insbesondere in der deutlich gesteigerten Investitionstätigkeit.


Starkes Wirtschaftswachstum im vergangen Jahr
Die Schweizer Wirtschaft ist vergangenes Jahr so stark gewachsen wie seit dem Boomjahr 2000 nicht mehr. Gemäss einer ersten Schätzung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) wuchs das Bruttoinlandprodukt (BIP) real um 2,7%.


Produktionskapazitäten weitgehend ausgelastet
In vielen Branchen sind die Produktionskapazitäten weitgehend ausgelastet, und die anhaltend hohe Nachfrage kann nur mit einer Erweiterung der Kapazitäten gedeckt werden. Erfreulich dabei ist, dass mittlerweile auch die Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich angezogen hat. Die Zahl der Beschäftigten verzeichnete im vierten Quartal den kräftigsten Zuwachs seit fünf Jahren.


Bald wieder über historischer Durchschnittsrate
Laut den Prognosen von BAK Basel Economics dürfte das Schweizer Produktivitätswachstum schon bald wieder nachhaltig über der historischen Durchschnittsrate liegen. Konkret dürfte die Stundenproduktivität bis 2020 um durchschnittlich 1,5% pro Jahr steigen.


Höheres Produktivitätspotenzial
Gemäss der Einschätzung der Basler Ökonomen hat die Schweizer Wirtschaft seit 2004 einen nachhaltig höheren Wachstumspfad eingeschlagen, der auch auf ein höheres Produktivitätspotenzial zurückzuführen ist.


Faktoren
Neben dem allgemeinen technologischen Fortschritt ist dies vor allem den innovativen, exportorientierten Branchen zu verdanken. Ein wichtiger Faktor ist zudem die hohe Attraktivität des Schweizer Arbeitsmarkts für qualifizierte Arbeitskräfte aus dem benachbarten Ausland. (awp/mc/ab)

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