In der Schweiz seien Ende 2005 zirka 3,455 Mio Kreditkarten im Umlauf gewesen.Dies sagte Swisscard-Chef Marcel Bührer am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Zürich. Swisscard, die mit den Karten American Express, MasterCard und Visa rund ein Viertel des Marktes abdeckt, hatte Ende 2005 843’000 Karten im Umlauf, ein Jahr zuvor waren es 838’000. Karten ohne Kreditfunktionen dominierten heute noch den westeuropäischen Kartenmarkt, sagte Bührer. Doch Kreditkarten würden zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Einkauf auf Pump wenig verbreitet
Für die Schweiz gilt dies in beschränktem Masse. Hierzulande ist der Einkauf auf Pump noch wenig verbreitet. Die Leute zahlen die Visa- oder AmericanExpress-Rechnungen zumeist prompt. Zinserträge aus den geschuldeten Beträgen machen nur gerade fünf bis zehn Prozent der Einnahmen eines Kreditkartenherausgebers aus.
Zinssatz bis zu knapp 15 Prozent
Swisscard berechnet einen Zins auf den ausstehenden Betrag seit Rechnungstellung. Im Schweizer Markt sind mit Zinsen zwischen 9,9 und 14,75% zu rechnen.
Nicht alle erhalten eine Kreditkarte
Die Kartenherausgeber hätten aber kein Interesse daran, dass sich der Karteninhaber verschulde, sagte Jonny Suter, Marketing-und Verkaufschef bei Swisscard. Die durchschnittlichen Kosten eines Kreditverlustes sei gleich hoch wie die jährlichen Erträge von 200 Kunden. Ein Viertel aller Kreditkartenanträge würden abgelehnt.
Zurückhaltung der Schweizer Kunden
Wegen der Zurückhaltung der Schweizer Kunden bei den Teilzahlungen liegt der Anteil der Einnahmen bei den Jahresgebühren deutlich höher als in anderen Ländern. Diese machen bis zu einem Viertel der Einnahmen aus. Die Spanne für die Jahresgebühren liegt in der Schweiz zwischen 50 CHF und 2000 CHF, je nach Produkt.
Karten beinhalten sogar Dienstleistungspakete
Auf dem Markt sind Karten mit einfacher Zahlungsfunktion bis hin zu Karten mit umfassenden Dienstleistungspaketen. So bieten spezialiserte – und auch teurere – Karten gewisse Privilegien wie den Zugang zu Veranstaltungen die schon ausverkauft wären oder zusätzlich Leistungen wie Flugmeilen, Reiseversicherungen oder Mietwagenservice.
Senkung der Transaktionsgebühren
Wegen der im Dezember von der Wettbewerbskommssion (Weko) diktierten Senkung der Transaktionsgebühren der Händler nehmen die Kreditkartenherausgeber jährlich 40 Mio CHF weniger ein. Dies könnte für die Kunden Auswirkungen auf die Jahresgebühren haben. Dieser Einschnitt von aussen müsse kompensiert werden, sagte Suter. Dies könne auf der Gebührenseite oder auf der Kostenseite geschehen.
Noch nichts ist Entschieden
Entschieden sei noch nichts, sagte Suter. Für den Kunden würde das eine Erhöhung der Jahresgebühren von rund 10 CHF bedeuten. Unklar ist laut Swisscard auch, ob die Händler diesen Betrag, den sie den Kartenanbietern nun nicht mehr zu bezahlen brauchen, an die Kunden weitergeben. (awp/mc/ab)