CH-Mittag: Etwas schwächer – Schwache Vorgaben und Konsolidierung
Der sich androhende System-Crash im politischen System der Schweiz nach den Bundesratswahlen hat nach Darstellung eines Beobachters dagegen kaum Auswirkungen auf die Aktien. «In der Wirtschaftspolitik wird sich nicht viel ändern, mit vier Bürgerlichen haben wir keine Mitte-links-Regierung», kommentiert er.
Der Swiss Market Index (SMI) verliert bis um 11.50 Uhr 91,23 Einheiten oder 1,03% auf 8’761,10 Punkte. Der Swiss Leader Index (SLI) gibt 1,14% auf 1’329,88 Zähler nach und der Swiss Performance Index (SPI) sinkt um 1,03% auf 7’122,79 Punkte.
Die jüngsten Aussagen der SNB und der EZB zeigen unterdessen wenig Wirkung am Aktienmarkt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat das Zielband für den Dreimonats-Libor unverändert auf 2,25% bis 3,25% belassen. Sie will den Libor dabei in der Mittel des Zielbandes, bei 2,75%, halten. Trotz der Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten bleibe die Konjunktur robust, ist zudem von der SNB zu hören. Die EZB rechnet unterdessen für die nächste Zeit mit einem anhaltend hohen Preisauftrieb in der Eurozone.
Bei vielen Einzelwerten machen Beobachter am Handelstag eine Konsolidierung aus. Zudem gebe es insbesondere bei den Finanzwerten eine Ernüchterung, so ein Händler. Am Tag nach den Sonder-Liquiditätsspritzen verschiedener Notenbanken rücke wieder die Einschätzung der weitern Entwicklung der US-Konjunktur in den Mittelpunkt.
Banktitel gehören zu den Valoren mit den grössten Verlusten. CS verlieren 2,2% auf 70,20 CHF, UBS sinken 1,6% auf 55,25 CHF und Julius Bär um 1,7% auf 94,70 CHF. Ebenso geht es bei den Versicherungswerten nach unten. Swiss Re reduzieren sich um 2,1% auf 83,70 CHF, ZFS um 1,2% auf 341,00 CHF und Swiss Life um 1,7% auf 298,00 CHF.
Uneinheitlich zeigen sich Pharmatitel. Novartis (Aktie +1,7% auf 65,15 CHF) lanciert eine die strategische Initiative, mit der Kosteneinsparungen von 1,6 Mrd USD vor Steuern erreicht werden sollen. Das Programm ist laut Analysten nicht überraschend gekommen und wird in ersten Kommentaren begrüsst. Roche verbilligen sich dagegen um 1,3% auf 202,60 CHF. Syngenta sinken 0,5% auf 281,25 CHF.
Nestlé (-1,4% auf 538,50 CHF) sinken im Einklang mit dem Gesamtmarkt. Am Morgen hat das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit dem in Brüssel ansässigen Edel-Chocolatier Pierre Marcolini gemeldet.
ABB verbilligen sich um 1,9% auf 32,70 CHF. Im Handel kursiert erneut das Gerücht, ABB könne für Schneider Electric bieten.
Im SLI sind OC Oerlikon (-5,2% auf 511 CHF) am Tabellenende zu finden. Givaudan (+1,1% auf 1’088 CHF) zählen zu den wenigen Titeln mit Aufschlägen. (awp/mc/gh)