CH-Mittag: Freundlich – Banken erholt
«Die Krise ist aber nicht zu vergessen. Da kommt bestimmt noch die eine oder andere Leiche aus dem Keller», sagte ein Händler. Nun werde die Luft etwas dünn und aus charttechnischer Sicht sei der Vorstoss spätestens bei 9’000 Punkten begrenzt.
Am Nachmittag werde sich sicherlich die Abstinenz der amerikanischen Marktteilnehmer bemerkbar machen und die ohnehin moderaten Volumen weiter ausdünnen. Gewinnmitnahmen im Tagesverlauf würden daher nicht überraschen.
Bis gegen Mittag baut der SMI seine Avance auf 0,46% (+41,25 Punkte) auf 8’922,71 Zähler aus. Der 30 Titel umfassende SLI steht 0,56% höher auf 1’353,16 Stellen und der breitere SPI klettert um 0,42% oder 30,66 Punkte auf 7’262,11 Punkte.
Der SMI wird am Berichtstag gut von den Pharmawerten gestützt. Novartis (+0,5% auf 64,05 CHF) hat positive Studienresultate zum Blutdruckmedikament Rasilez/Tekturna vorgelegt. Das Medikament habe das Potential, die Ernsthaftigkeit von Herzversagen zu mildern, hiess es. Die Aktien des Entwicklungspartners Speedel stehen unverändert bei 155 CHF und Roche rückten um 0,4% auf 210,80 CHF vor.
Deutlich erholt zeigten sich im Tagesverlauf die Grossbankenaktien UBS (+0,7% auf 63,45 CHF) und CS (+1,7% auf 80,25 CHF). Die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär stehen 0,9% höher bei 80,75 CHF
Im Vorfeld der Ergebnispublikation in dieser Woche rücken die Aktien der beiden Versicherer Bâloise (+1,7% auf 112,60 CHF) und Swiss Life (+0,7% auf 288,75 CHF) mit Positionsbezügen in den Fokus. Bei Swiss Life werde sich aber noch weisen müssen, wie stark der Lebensversicherer den Markteintritt von Winterthur-AXA bereits gespürt hat.
Swiss Re (+1,3% auf 103 CHF) und ZFS (+1,2% auf 350 CHF) zeigen sich von der Heraufstufung des Tropensturms ‹Felix› zu einem Hurrikan (noch) wenig beeindruckt.
Givaudan rücken um 1,5% auf 1107 CHF vor, nachdem die Citibank die Titel auf ‹Buy› von zuvor ‹Sell› hochgestuft hat. Die Aroma- und Riechstoffindustrie bietet sich nach Ansicht der Citigroup als attraktive Investmentgelegenheit dar, so das US-Institut.
Auf wenig Interesse stossen die defensiven Werte wie Nestlé (-0,1% auf 525 CHF) und Swisscom (-0,4% auf 423 CHF). Der grösste Schweizer Telekomkonzern hat seine Roaming-Tarife für die EU deutlich gesenkt und muss ab 2008 mit einer Umsatzeinbusse von über 50 Mio CHF rechnen.
Abwärts zeigen auch die Aktien der zuletzt sehr starken Zykliker ABB (-0,7% auf 29,48 CHF), Holcim (-0,3% auf 130,20 CHF) und SGS (-0,4% auf 1438 CHF).
Im SLI steht das Biotechnologieunternehmen Actelion im Fokus, welches am Berichtstag mit einer ganzen Reihe positiver Studiendaten aufgewartet hat. So könnte sich beispielsweise Almorexant zu einem bedeutenden oder gar zum Standardmittel bei Schlafstörungen entwickeln, hiess es bei Analysten. Damit könnte Actelion in absehbarer Zeit seine starke Abhängigkeit von seinem Hauptprodukt Tracleer mindern. Die Actelion-Aktien rücken in der Folge um 3,9% auf 69,60 CHF vor.
Am breiten Markt kommen Dufry um 1,8% voran. Das Reisedetailhandelsunternehmen hat mit dem am Morgen gezeigten Halbjahreszahlen die Erwartungen des Marktes erfüllt, Analysten heben vor allem das starke organische Wachstum hervor.
Kudelski (+1,5%) hat via seine Tochter Skidata die Aktienmehrheit an der belgischen Pact SA übernommen, einem Anbieter für Parkzutrittslösungen. (awp/mc/gh)