CH-Mittag: Grossbanken ziehen den Markt ins Plus

Die Sorgen rund um die US-Kreditkrise konnten heute die Bankenwerte nicht unter Druck setzen. Ein Händler sprach allerdings von einem eher ‹lustlosen› Handel. Es habe nun einen kleinen Rebound gegeben, die Einschätzung des Marktes sei aber weiterhin schwierig. Die Teilnehmer würden vorsichtig bleiben, es zeige sich aber einer kleiner Silberstreifen am Horizont.


Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt bis um 11.35 Uhr 46,10 Punkte oder 0,55% auf 8’463,25 Zähler. Der 30 Unternehmen umfassende Swiss Leader Index (SLI) legt um 5,84 Zähler oder 0,45% auf 1’301,71 Punkte zu, während der Swiss Performance Index (SPI) um 27,41 Punkte oder 0,4% auf 6’938,8 Zähler steigt.


Angeführt wird der SMI von den UBS-Aktien. Die Titel der Grossbank gewinnen 4,0% auf 53,00 CHF und auch die Credit Suisse notieren mit einem Plus von 1,5% auf 67,60 CHF deutlich stärker. Gestützt werde die Stimmung vom so genannten Rettungsfonds für die Kreditkrise, heisst es aus Marktkreisen. Julius Bär verlieren derweil am deutlichsten mit 0,9% auf 90,90 CHF und finden sich damit am Ende der Tabelle wieder.


Bei den Versicherern stehen Swiss Re (+2,0% auf 98,80 CHF) trotz der geplatzten Übernahme von Resolution durch Standard Life an der Spitze. Swiss Re hätte sich an der Übernahme mit 2,35 Mrd GBP beteiligt und im Rahmen der Transaktion einen von Resolution erworben. Analysten bedauerten das Platzen des Deals. Die positive Reaktion am Markt wird von Marktbeobachtern in erster Linie mit dem Kursverlauf vom Freitag begründet. Die Swiss-Re-Aktie hatte am Freitag bei einem dreifachen durchschnittlichen Tagesvolumen bereits 3,5% eingebüsst und notierte damit lediglich noch um den Buchwert.


Die weiteren Versicherungstitel zeigen sich uneinheitlich. Während ZFS (+0,2% auf 318,50 CHF) und Bâloise (+0,1% auf 115,50 CHF) im Plus stehen, verzeichnen Swiss Life (-0,1% auf 293,25 CHF) weiterhin leichte Verluste.


Die Aktien von Nobel Biocare (+0,3% auf 322 CHF) liegen leicht im Plus. CEO Domenico Scala sagte am Wochenende in der Presse, er bedauere, dass auf die Abschwächung des Wachstums im dritten Quartal nicht schon früher hingewiesen wurde. «Das ist ein unschöner Rumpler, der im Rahmen des Wechsels an der Spitze passiert ist», sagte er.


Zulegen können auch Holcim (+1,4% auf 128,00 CHF) und Syngenta (+0,6% auf 275,75 CHF). Syngenta hat mit einer neuen Maissorte zur effizienteren Produktion von Bioethanol gute erste Feldergebnisse im Kleinmassstab erzielt, wie CEO Michael Pragnell der ‹Financial Times› sagte.


Verluste verzeichnen die beiden Pharmaschwergewichte Novartis (-0,3% auf 58,60 CHF) und Roche (-0,4% auf 189,60 CHF).


Im SLI fallen vor allem OC Oerlikon (+6,5%) auf, nachdem am Wochenende Verwaltungsratspräsident Georg Stumpf in der ‹Finanz und Wirtschaft› gesagt hatte, dass die Rahmenbedingungen im Kapitalmarkt für eine Publikumsöffnung der Solarsparte ’sehr interessant› seien, so ein Händler.


Auch Ciba nehmen (+1,5%) im Verlauf an Fahrt auf. Ciba-CEO Armin Meyer zeigte sich am Wochenende gegenüber der Presse vom ‹mittelfristigen› Erfolg seiner Strategie überzeugt. «Ich bin sicher, wir werden die Investoren überzeugen können, dass unser Weg der richtige ist», sagte Meyer.


Logitech (-2,4%) und Actelion müssen dagegen Abgaben hinnehmen. Das Pharmaunternehmen hat am Montagmorgen die Aufnahme einer Phase-III-Studie für seinen Endothelin-Rezeptor-Antagonisten Pivlaz (Clazosentan) gestartet.


Im SPI legen Advanced Digital (+5,6%), Burckhard Compression (+3,7%) und Cytos (+2,9%) deutlich zu, während Esmertec (-6,5%), Goldbach Media (-5,3%) und UMS Schweiz Metal (-5,0%) die grössten Verluste vorweisen.


Die Aktien von Oridion (-0,4%) sinken, Das Unternehmen hat vorbörslich die Zahlen für das dritte Quartal publiziert und damit die Erwartungen des Finanzinstituts Helvea erfüllt. (awp/mc/th)

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