CH-Mittag: In die Verlustzone gedreht

Die Volumen sind Marktteilnehmern zufolge dünn – die Umsätze hätten sich im Wochenverlauf immer weiter ausgedünnt, hiess es. Der Markt zeige zur Zeit relativ wenig Eigendynamik, nur in einzelnen Titeln werde ’stockpicking› betrieben. Entsprechend den dünnen Umsätzen mehrten sich auch die Kurssprünge im Handel – aber auch die zunehmende Zahl der Verkaufsempfehlungen von Analysten zeugten von erhöhter Nervosität.


Der SMI verliert bis um 12 Uhr 0,37% oder 34,55 auf 9’217,25 Stellen, der breiter gefasste SPI sinkt derweil 0,43% oder 31,40 Zähler auf 7’314,49 Punkte.


Die Nestlé-Aktie wurde am Berichtstag in Reaktion auf den gestern gezeigten Jahresabschluss mit Ratings- und Kurszielerhöhungen überschüttet. Nach Erreichen des Allzeithochs am Vortag sei hier aber trotzdem erstmal eine Verschnaufpause angesagt, weshalb der Valor 0,2% auf 476,75 CHF nachgebe.


Roche GS belasten den Index mit einem Abschlag von 0,6% auf 222,90 CHF. Händlern zufolge ist nach wie vor insbesondere von angelsächsischer Seite her Abgabebereitschaft zu sehen. Von Umschichtungen profitieren auf der anderen Seite Novartis (+0,6% auf 72,05 CHF). Die Novartis-Aktie hatte zuletzt unter Befürchtungen gelitten, die Zulassung des Medikaments Galvus könnte sich verzögern.


ZFS (+0,6% auf 365,75 CHF) erfreuen sich einer regen Käuferschaft und entziehen sich dem Trend nach unten. Händlern zufolge wird aktiv aus anderen Schweizer Erstversicherern in ZFS umgeschichtet. Swiss Re gewinnen 0,1% auf 105,60 CHF.


Adecco (-0,3% auf 85,05 CHF) büssen bis zum Mittag ihre Gewinne wieder ein. Am Morgen waren in Erwartung guter Zahlen erste Eindeckungskäufe zu sehen. Die Aktien des Zementherstellers Holcim (-0,1% auf 126,60 CHF) liegen über dem Markt. Sie profitieren von den am Berichtstag publizierten Zahlen des französischen Konkurrenten Lafarge.


Am breiten Markt (SPI) verlieren Helvetia 0,8% auf 510,50 CHF. In einem Interview gab der designierte CEO Stefan Loacker zu verstehen, dass sein Institut selbständig bleiben will. Dies dürfte den Spekulationen um ein Übernahmeangebot etwas den Wind aus den Segeln nehmen, meinen Marktbeobachter.


Kardex rücken um 1,5% auf 55,30 CHF vor. Das Unternehmen hat endlich den Verkauf ihres Sorgenkindes, der Sparte Automatisierungs- und Fördertechnik, vollziehen können. Zwar ist der Abnehmer mit der deutschen Certina Gruppe ein anderer als gedacht, aber das ist der Börse egal. Das wichtigste sei, dass die Division nun definitiv weg ist.


Netinvest (+12%) werden von Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit der Tec-Sem AG beflügelt. (awp/mc/ab)

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