CH-Mittag: Nur noch leicht tiefer – UBS holen Verlust zum Teil auf
Dies hat in der Eröffnungsphase nicht nur die Aktien der UBS, sondern auch die anderen Bankaktien unter Druck gesetzt. Bis zur Mittagszeit haben sich die Bankaktien – und damit der Gesamtmarkt – allerdings deutlich erholt.
Bis um 12 Uhr verliert der Swiss Market Index (SMI) noch 8,04 Punkte bzw. 0,09% auf den Stand von 8’925,44 Zähler. Der Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,03% auf 1’353,19 Punkte ein, der Swiss Performance Index (SPI) büsst 0,05% auf 7258,58 Zähler ein.
Die UBS werde wegen der US-Hypothekenkrise 4 Mrd CHF abschreiben müssen und im dritten Quartal einen Verlust von 600 bis 800 Mio CHF verbuchen, teilte die Bank am Montag mit. Zudem hat sie auch personelle Konsequenzen daraus gezogen und sich vom Chef der UBS Investmentbank und vom Finanzchef getrennt und wird rund 1500 Arbeitsplätze abbauen. Die Aktie ist mit einem Minus von rund 3,5% gestartet, hat sich aber schnell wieder etwas erholt und notiert lediglich noch 1,0% tiefer bei 61,95 CHF (Tagestief 59,50 CHF).
Ganz überraschend kommt der Verlust der UBS für Marktkenner nicht. Die Grossbank hatte bereits anlässlich der Veröffentlichung der Semesterzahlen ein schwächeres drittes Quartal indiziert. Der Verlust von 4 Mrd CHF im Bereich Fixed Income sei allerdings deutlich höher ausgefallen, meinte eine Analystin. Beobachter gehen aber davon aus, dass die getätigten Abschreibungen einmaliger Natur sind.
Unter der UBS-Meldung haben nicht überraschend auch andere Banken zu leiden. Die CS hat zwar kurz nach der UBS mitgeteilt, dass sie im dritten Quartal, obwohl die Turbulenzen spürbar seien, mit einen Gewinn von über 1 Mrd CHF rechne. Trotzdem verliert die Aktie 0,3% auf 77,05 CHF. Die Bank werde im dritten Quartal zwar einen Gewinn verbuchen, meinte ein Marktbeobachter, aber im Vergleich zu den bisherigen Schätzungen sei dies trotzdem auch eine Gewinnwarnung. Julius Bär, die anfänglich ebenfalls im Minus notierten, gehören bis zum Mittag bereits zu den grössten Gewinnern (+0,7% auf 87,65 CHF).
Abgesehen von den Banken sind kaum bewegende News vorhanden. Zu den grössten Verlierern der 30 SLI-Titel neben den Banken gehören Nobel Biocare (-0,7% auf 313 CHF). Der neue CEO Domenico Scala liess in der Presse verlauten, dass das Unternehmen seine Reputation vor allem in den USA verbessern müsse.
Adecco (-0,3% auf 68,65 CHF) leiden weiter unter den Konjunkturperspektiven in den USA. Nun hat auch die CS das Rating und Kursziel für die Aktie des Personaldienstleisters gesenkt.
An der Spitze der 30 SLI-Titel stehen derzeit Geberit (+2,8% auf 156,60 CHF) und Swatch I (+2,3% auf 390,75 CHF), ohne fundamentale News allerdings. Gesucht sind u.a. auch ZFS (+0,6% auf 352,50 CHF). Der Titel profitiert davon, dass die Agentur Fitch den Outlook für das Kreditrating der ZFS-Tochter Zurich Insurance auf ‹positiv› von ’stabil› gesetzt hat.
Im breiten Markt legen Tornos 3,7% dazu. Der Drehmaschinenhersteller hat heute seine Strategie für die nächsten 5 Jahre vorgestellt, die von Analysten bezüglich Umsatzziel als positiv eingestuft wurde. Addex büssen 3,9% ein, da eine Phase-II-Studie für ein Medikament zur Raucherentwöhnung abgebrochen werden musste. SHL verlieren nach Halbjahreszahlen 2,5%.
Grössere Verluste gibt es zudem für Medisize (-7,6%), Card Guard (-6,0%) und Schulthess (-4,1%). Zuoberst in der SPI-Rangliste stehen Accu (+16,9%) und Afipa (+8,7%), beide allerdings bei minimalsten Volumen. (awp/mc/gh)