CH-Mittag: Ruhiger Handel in der Verlustzone – Grossbanken belasten

Das Geschäft verlaufe jedoch generell in ruhigen Bahnen. Wegen der von den Währungshütern angesprochenen Inflationsrisiken, würde sich der Blick nun verstärkt auf die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten richten.


Am hiesigen Markt stehen weiterhin die Grossbanken im Fokus, UBS und Credit Suisse lasten nach den eher enttäuschenden Drittquartalszahlen mit den stärksten Abgaben auf dem SMI. Etwas Unterstützung erhält der Markt dagegen durch die Schwergewichte Nestlé und Roche.


Das Blue Chips Barometer SMI verliert bis um 11.40 Uhr 23,76 Punkte bzw. 0,26% auf 8’995,81 Zähler. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) büsst derweil 0,25% auf 1’378,66 Stellen ein, der SPI um 0,21% auf 7’356,76 Zähler.


In UBS (-2,9% auf 60,15 CHF) und CS (-2,5% auf 75,95 CHF) sind gegen Mittag die grössten Abgaben zu beobachten. Bei CS seien die Verluste nachvollziehbar, meinte ein Händler. Vor allem die Gewinnentwicklung im Investment Banking, wo die Bank wegen der US-Subprime-Krise Wertberichtigungen vornehmen musste, sei weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die erneuten Abschläge in UBS seien ihm dagegen ein Rätsel, so der Händler weiter, er hätte erwartet, dass die Enttäuschung inzwischen in den Kursen eingepreist worden sei. Allerdings könnte die Rating- und Kurszielsenkung durch Merrill Lynch belasten.


Unter den übrigen zinssensitiven Werten können sich Julius Bär (+0,2% auf 100,40 CHF) dem negativ Sog der Grossbanken entziehen während die Versicherungsvaloren unter Druck stehen. Swiss Life (-0,8% auf 317,50 CHF) verbilligen sich deutlich, Baloise (-0,5% auf 122,50 CHF), ZFS (-0,4% auf 347,25 CHF) und Swiss Re (-0,4% auf 108,30 CHF) etwas moderater.


Weit unten am Tabellenende gehen auch Swisscom (-1,8% auf 420,50 CHF) um. Die Aktien der Telekommunikationsanbieterin werden durch den schwächer als erwarteten Drittquartalsausweis der Tochter Fastweb gebremst. Zudem hat Morgan Stanley das Kursziel für die Aktien auf 490 CHF von zuvor 520 CHF zurückgestuft. Die Entwicklung bei Fastweb schädige der Glaubwürdigkeit des Schweizer Telefonkonzerns, hiess es im Kommentar.


Nobel Biocare verbiligen sich um 0,2% auf 336,25 CHF. Nach Helvea, Goldman Sachs und Chevreux haben heute auch Sal.Oppenheim und UBS ihren Fair Value bzw. ihr Kursziele gesenkt.


Die grössten Kursavancen verbuchen dagegen Adecco (+2,3% auf 71,25 CHF). Ein Marktbeobachter wertete die Zukäufe im Vorfeld des morgen anstehenden Drittquartalsausweises als ‹eher mutig›.


Auch die die Pharmaschwergewichte Novartis (+1,1% auf 62,25) und Roche (+0,3% auf 198,10 CHF) sowie die grosskapitalisierten Nestlé (+0,3% auf 536,00) legen zu und bewahren den Markt vor grösseren Abgaben.


Im SLI verlieren Petroplus (-2,1% auf 98,50 CHF) am deutlichsten. Die Titel der Raffineriebetreiberin waren gestern Nachmittag deutlich eingebrochen, nachdem es einen Brand in der zum Konzern gehörenden Raffinerie im englischen Coryton gegeben hatte. Ciba (-0,4% auf 57,30 CHF) werden leicht durch eine Kurszielsenkung durch Vontobel gedrückt.


Am anderen Ende des SLI-Tableaus können sich Logitech (+2,7% auf 41,36 CHF) positiv in Szene setzten.


Im breiten Markt legen Temenos (+4,7%) zu. Nach Vorlage der Drittquartalszahlen hat die UBS das Kursziel für den Titel auf 38 (36) CHF angehoben. Insbesondere der Reingewinn sei ‹überraschend› gut, ist im Kommentar zu lesen.


Bei U-blox (+5,6%) setzt sich der Aufwärtstrend nach dem gestrigen Kursrückgang wieder fort, allerdings nicht mehr ganz so deutlich wie im frühen Geschäft.


Panalpina (-0,3%) verlieren nach unter Erwartung liegenden Neunmonats-Zahlen zu. Der Logistikkonzern zeigt sich aber zuversichtlich, die Ziele für 2007 angesichts der vorteilhaften Markttendenzen erreichen zu können. Advanced Digital Broadcast Holdings (ADB) notieren dagegen um 2,0% schwächer. Der Konzern rechnet für das Gesamtjahr 2007 mit Einmalkosten aus der Verlagerung der Produktion von Settop-Boxen nach Thailand.


Zudem liegen einige Ratingänderungen zum breiten Markt vor, die auf die einzelnen Kursentwicklungen jedoch kaum Auswirkungen zeigen. Für Georg Fischer (+0,2%) hat Helvea die Prognosen und das Kursziel im Zusammenhang mit der Investorentagung erhöht; Burckhardt (-3,7%) wurden im Vorfeld der Ergebnisse für das erste Halbjahr 2007/08 von Sal. Oppenheim hochgestuft. Als Reaktion auf die neuerliche Gewinnwarnung hat Helvea das Kursziel für Gurit (+3,7%) gesenkt. (awp/mc/gh)

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