CH-Mittag: Seitwärts auf deutlich tieferem Niveau

An den US-Börsen war es am Donnerstag nach anfänglichen Avancen zu Gewinnmitnahmen im Technologiesektor und dementsprechend zu einem deutlichen Kursrückgang der Indices gekommen. Nach einigen sehr starken Tagen überrasche die heutige Konsolidierung eigentlich nicht und sei sicher auch nicht schlecht für die Märkte, heisst es in Handelskreisen. Weitere Impulse erhoffen sich Investoren von den am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten wie dem Produzentenpreis-Index (PPI) und dem Detailhandelsumsatz für den September.


Zu den SMI-Titeln gibt es am Freitag keine neuen Informationen. In der kommenden Woche dürfte der Schweizer Markt mit den Zwischenberichten der Schwergewichte Roche, Novartis, Nestlé, Syngenta oder Synthes sowie weiterer Unternehmen dann aber eigene Impulse erhalten.


Bis um 11.40 Uhr verliert der Swiss Market Index (SMI) 88,43 Punkte oder 0,96% auf 9’129,85 Zähler. Der 30 Unternehmen umfassende Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,93% auf 1’405,71 Punkte ein, der Swiss Performance Index 0,92% auf 7’444,13 Zähler.


Am schwächsten notieren Nobel Biocare mit einem Minus von 2,3% auf 330 CHF, ohne dass allerdings fundamentale News vorhanden wären. Aber auch ABB (-2% auf 32,28 CHF), Syngenta (-1,6% auf 261,25 CHF) und Holcim (-1,6% auf 133,40 CHF) gehören zu den grössten Verlierern. JP Morgan hat im Verlauf des Vormittags das Kursziel für die Syngenta-Aktien erhöht, doch die Valoren des Agrochemieherstellers können nicht davon profitieren.


Die Finanzwerte notieren ebenfalls durchgehend in der Verlustzone. Credit Suisse (-0,9% auf 81 CHF), UBS (-0,7% auf 67,25 CHF) und Julius Bär (-0,2% auf 98,60 CHF) zeigen sich alle im Minus. Julius Bär konnte sich den Gewinnmitnahmen nach dem kräftigen Plus vom Donnerstag nicht entziehen.


Zu den Gewinnern zählen am Freitag nur Clariant (+1,3% auf 15,39 CHF) und Swisscom (+0,8% auf 447 CHF), auch hier ohne Newsflow.


Im SLI verzeichnen OC Oerlikon (-3,5% auf 541 CHF) die grössten Verluste. Auch Kühne + Nagel (-2,4% auf 123,50 CHF) verlieren weiterhin. Grund dafür dürfte die Untersuchung wegen illegaler Preisabsprachen bei mehreren Speditionsunternehmen durch die Wettbewerbsbehörden aus der Schweiz und der EU sein.


Im breiten Markt legen BioXell weiterhin mit +6,7% deutlich zu. Das Pharmaunternehmen publizierte erste (positive) Ergebnisse einer Phase-IIb-Studie zur Behandlung von gutartiger Prostata-Vergrösserung (BPH).


Bucher Industries gewinnt 1,6%, nachdem das Unternehmen vorbörslich über einen neuen Grossauftrag der chinesischen Shaanxi Hengxing Fruit Juice Co. Ltd. informierte.


EMS-Chemie bleiben nahezu unverändert (+0,3%). Das Unternehmen hat die Umsatzzahlen für die vergangenen 9 Monate publiziert, welche von Analysten als ‹im Rahmen der Erwartungen› bezeichnet werden.


Der Glasverpackungshersteller Vetropack gewinnt am Freitag 0,7%. Gemäss Presseberichten sollen unter anderem Bierflaschen teurer werden. Vetropack ist der einzige Schweizer Flaschenproduzent und kontrolliert rund die Hälfte des hiesigen Glasmarktes.


Auch Micronas bleiben von Gewinnmitnahmen nicht verschont und verlieren im Verlauf 6,9%. Der Chiphersteller kündigte am Donnerstag ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm und einen erheblichen Jahresverlust an. Infolgedessen legte die Aktie am Donnerstag zeitweise um 15% zu.


Auch Meyer Burger (-7,6%), CI COM (-5,7%) und Pelikan (-5,0%) müssen am Freitag deutliche Verluste hinnehmen. (awp/mc/ab)

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