Für die nächsten Tage ist das Bild noch nicht gezeichnet. «Wenn der Markt unter der Marke von 9’273 Punkten schliesst, dann gehe ich kurzfristig von negativen Korrekturen aus», so die Einschätzung des Händlers.
Um 11.55 Uhr notiert der SMI mit einem Plus von 0,48% oder 43,88 Punkten auf 9’250,97 Stellen, der breiter gefasste SPI rückt um 0,43% oder 31,67 Zähler auf 7’348,91 Punkte vor.
Nestlé gewinnen 2,4% und kosten zurzeit 475 CHF. Der Nahrungsmittelkonzern hat mit den Geschäftszahlen 2006 die Analystenerwartungen klar übertroffen. «Das Ergebnis ist wirklich gut», sagte ein Marktkenner gegenüber AWP. Nestlé verzichtet derweil in den nächsten Monaten auf ein Aktienrückkaufprogramm. Was am Markt zuerst mit leichter Enttäuschung aufgenommen wurde, wird nun als Indiz für weitere Akquisitionspläne interpretiert.
Diese umgesetzt hat vorläufig Givaudan (Aktie +2,9% auf 1’102 CHF und grösster Gewinner). Die zuständige EU-Kommission hat der Übernahme von Quest durch Givaudan laut einer Mitteilung von gestern Nachmittag zugestimmt. Die Transaktion verschafft Givaudan gemäss der Kommission eine führende Position auf den europäischen Aromen- und Duftstoffmärkten.
Mit klaren Avancen notieren derzeit auch Syngenta (+2,2% auf 228,50 CHF), Clariant (+1,5% auf 20,30 CHF), Lonza (+1,2% auf 116,70 CHF) sowie die Versicherungstitel Baloise (+1,1% auf 134,80 CHF) und ZFS (+1,2% auf 363,75 CHF).
Das Schlusslicht des SMI markieren weiterhin Roche (-1,5% auf 224,70 CHF). Der Pharmakonzern hat positive Studiendaten zum Krebsmedikament Avastin vermeldet. Da aber die Resultate auch bei einer geringeren Dosis des Blockbusters eintrafen, weisen Marktkenner auf mögliche Umsatzeinbussen hin.
Die Abgaben in Roche wirken sich vorerst noch merklich wenig auf das Konkurrenzpapier von Novartis (-0,2% auf 71,60 CHF) aus. Am Markt würden aber immer mehr Stimmen laut werden, welche mittel- bis langfristig einen Wechsel von Roche in Novartis empfehlen, sagte ein Händler.
Bei den Nebenwerten (SPI) geben Allreal (-0,1% auf 148,50 CHF) trotz Zahlen über den Erwartungen an Wert ab, wenn auch nur leicht. Deutlicher im Minus figurieren dafür Actelion (-3,6% auf 291 CHF), obwohl auch hier die Zahlen die Analystengemeinde zufrieden stellen. Der Ausblick wird hingegen als verhalten kommentiert.
Zu den Gewinnern bei den Nebenwerten gehören wieder einmal die Spekulationspapiere von CI Com (+16,8% auf 23,95 CHF) und Pragmatica (+7,9% auf 8,90 CHF). Auch Ascom (+1,8% auf 22,90 CHF) legen zu, nachdem in Presseberichten von zwei möglichen Übernahmen in den USA die Rede war. (awp/mc/gh)