CH-Mittag: Technische Erholung – auf höherem Niveau seitwärts

Verstärkt werde die Gegenbewegung noch durch Spezialsituationen, vor allem im Indexschwergewicht Nestlé. Die erwartete technische Erholung habe heute nun auf breiter Front eingesetzt, nachdem am Vortag phasenweise die 9’000er Marke im SMI nach unten getestet worden sei, hiess es unter Händlern. Es werde sich nun weisen müssen, ob dies bereits eine Trendwende sei. Für den weiteren Verlauf wird zumeist mit einem um rund 1% höheren Kursniveau gerechnet. Allerdings könnten allenfalls negative Impulse aus den USA daran rasch wieder etwas ändern.


Vom Fed-Offenmarktausschuss wird zumeist erwartet, dass die Leitzinssätze unverändert belassen werden. Auch der Kommentar des Fed dürfte gegenüber der vergangenen Ausschusssitung nur wenig verändert ausfallen. Nach wie vor wird damit gerechnet, dass die Inflationsrate die höchste Priorität der Währungshüter geniesse und von einem beschleunigten Wachstum die Rede sein werde, heisst es am Markt. Ein Augenmerk dürfte weiterhin auch auf der Situation des Immobilienmarktes liegen.


Bis um 11:45 Uhr legt der SMI um 1,11% auf 9’125,63 Zähler zu. Der breiter gefasste SPI zieht um 1,09% 7’448,09 auf Punkte an.


Unter den SMI-Titeln treiben die im Index stark gewichteten Nestlé bei hohen Umsätzen den Markt nach oben. Die Titel legen um 2,5% auf 460 CHF zu. Die Aktie profitiert von einem umfangreichen Aktienrückkaufprogramm des französischen Kosmetikkonzerns L’Oréal, an dem Nestlé zu knapp 30% beteiligt ist. Mehr noch dürfte die Empfehlungsänderung der Deutschen Bank auf ‹Buy› von zuvor ‹Hold› mit einem Kursziel von 520 CHF für Käufe sorgen. In ihrer Studie bezeichnet das Institut Nestlé als «die günstigste Aktie unter den grossen Nahrungsmitteltiteln».


Die Deutsche Bank hat auch das Kursziel der ABB-Aktie von bisher 26 auf neu 30 CHF angehoben. Die Titel reagieren mit Gewinnen um 2,2% auf 27,6 CHF.


Adecco können nach den deutlichen Avancen seit Anfang März nur noch wenig von der Erhöhung des Kursziel von 92 auf 105 CHF/Aktie durch Credit Suisse profitieren (+0,8% auf 94,3 CHF).


Gegenüber den Finanzwerten und inbesondere den Grossbankentitel überwiege noch eine gewisse Skepsis, meinen Händler. Dennoch setzen diese Titel die im Vortagesverlauf begonnene Kurserholung fort. So legen UBS um 0,8 auf 73,6 CHF und CS um 0,5% auf 86,95 CHF unterdurchschnittlich zu. Mehr gesucht waren Julius Bär (+1,5% auf 85,1 CHF).


Auch die Versicherer hinken etwas hinterher: Swiss Re, ZFS, Swiss Life und Baloise verbuchen mit Gewinnen zwischen 0,3 und 0,8%.


Nobel Biocare können nach Anschlusskäufen um weitere 1,7% auf 398,75 CHF zulegen.


Ebenfalls infolge von Anschlusskäufen sowie einer Erhöhung des 12-Monate-Kursziels durch die Bank Vontobel auf 475 CHF profitieren Galenica. Die Titel steigen um 1,9% auf 440,5 CHF.-


Im breiten Markt meldete Barry Callebaut (-3,6% auf 935,5 CHF) heute unter den Erwartungen liegende Neunmonatsumsatzzahlen. Die durch Outsourcing-Aufträge jüngst erhaltenen Produktionsaufträge werden erst ab kommenden ertragswirksam. Die Anleger nutzten die News zu Gewinnmitnahmen, nachdem die Titel in der jüngeren Vergangenheit deutlich zulegen konnten.


Zu den prozentual grösseren Gewinnern zählen Winterthur Technologie (+4,9% auf 72,9 CHF), die nach der am Vortag angekündigten Grossübernahme von Anschlusskäufen profitieren. Zudem hat die Bank Vontobel ihr Kursziel auf 83 CHF erhöht und sieht die Titel weiterhin als ‹market outperformer›. Weitere grössere Gewinner sind Tornos, die sich um 4,8% auf 11,5 CHF verteuern.


In Von Roll (+7,3% auf 11 CHF) sorgen weiterhin Spekulationen über die Entwicklung im Aktionariat für Bewegung.


Speedel reagierten positiv auf die guten Ergebnisse aus einer Phase-IIa-Stude zum Reninhemmer SPP635 und ziehen um 2,2% auf 178,3 CHF an.


Hingegen sorgte der Ausbau des Geschirrspülgeschäftes der Metall Zug Gruppe durch die Übernahme der FCC Group und des Geschäftes der Hildebrand kaum für Impulse. Die PS legen um 0,7% auf 6’950 CHF zu.


Gegen den Trend gegen neben Barry Callebaut u.a. Group Baumgartner (- 3,1%), Affichage (-2,0%) und Implenia (-1,8%) deutlicher nach. (awp/mc/gh)

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