CH-Mittag: Verlauf: Gewinne schrumpfen – CS nach Zahlen gesucht
Es fehle dem Markt an Impulsen, hiess es im Handel. So wird die Kursentwicklung im hiesigen Markt mangels anderer Nachrichten bisher von einzelnen Firmennachrichten bestimmt. Am Nachmittag könnten US-Daten zu Import-/Exportpreisen, zur Arbeitslosenunterstützung oder zum Manufacturing-Index den Markt aufmischen.
Um 11.50 Uhr notiert der SMI auf 9’267,65 Punkten, entsprechend einem Minus von 31,57 Punkten oder 0,34%. Der SPI verliert derweil 18,73 Zähler oder 0,25% auf einen Stand von 7’355,44 Stellen.
CS (+3,2% auf 91,55 CHF) sind nach wie vor stärkster Wert im SMI-Tableau. Die Grossbank hat mit den vorgelegten Jahreszahlen die Analystenschätzungen übertroffen. Helvea und WestLB haben den Titel auf ‹Buy› hochgestuft und das Kursziel deutlich angehoben. Und andere Banken haben angekündigt, ihre Prognosen zu CS zu überdenken.
Die Nachricht, wonach die Grossbank ab Mai vom Investmentbanker Brady Dougan geleitet werden soll, ist bei den Anlegern ebenfalls auf ein positives Echo gestossen. Die Wahl von Dougan sei zwar eine Überraschung, aber er sei ein valabler Kandidat, so der Tenor.
Während CS stärkster Wert im SMI sind, fällt das Konkurrenzpapier UBS (-1,3% auf 77,20 CHF) deutlich zurück.
Neben CS profitieren ZFS (+2,0% auf 354,75 CHF) von guten Jahreszahlen. Zudem will der Versicherer im laufenden Jahr eigene Aktien in Höhe von 1,25 Mrd CHF zurückkaufen, was dem Titel zusätzlich Auftrieb verleiht.
Schlusslicht sind unverändert ABB (-3,8% auf 22,55 CHF). Der Konzern konnte mit seinen Zahlen den hohen Erwartungen des Marktes nicht ganz gerecht werden. Analysten nennen Auftragseingang und Cashflow als positive Punkte, sind dagegen von der ausgewiesenen Profitabilität enttäuscht.
Deutliche Verluste verbuchen zudem die Chemiewerte: Ciba SC verbilligen sich um 2,2% auf 80,60 CHF, Lonza um 1,2% auf 111,60 CHF und Syngenta um 1,2% auf 215,50 CHF. Clariant (-0,7% auf 20,30 CHF) können sich dagegen im Mittelfeld halten. Händler führen die Schwäche im Chemiesektor, die sich nicht nur im Schweizer Markt manifestiert, auf Umschichtungen in andere Branchen zurück. Als Alternative werden Stahlwerte genannt.
Adecco (-0,6% auf 83,70 CHF) haben zwar ins Minus gedreht, notieren aber nach wie vor im oberen Tabellendrittel. Der niederländische Konkurrent Randstad hat am Morgen erfreuliche Geschäftszahlen vorgelegt, die nun Hoffnungen auf ebenfalls gute Zahlen bei Adecco hoffen lassen. Der Schweizer Personaldienstleister wird seine Bücher Anfang März öffnen.
Im breiten Markt hat Converium Angaben zur Vertragserneuerungsrunde gemacht, die am Markt mit Wohlwollen aufgenommen worden sind. Die Aktie, die sich in den letzten Wochen sehr volatil bewegt hat, verliert indes – bei kleinen Volumen – 1,4% auf 17,95 CHF und gibt damit einen Teil der Vortagesgewinne wieder her.
Für Gesprächsstoff in Anlegerkreisen sorgt Ascom (Aktie +0,2%). Der Verwaltungsrat hat CEO Rudolf Hadorn mit sofortiger Wirkung entlassen und wirft ihm unter anderem Verstösse gegen die Corporate Governance und das Gleichbehandlungsgebot aller Aktionäre vor. Zuletzt hatten mehrere Investoren, darunter die österreichische Beteiligungsgesellschaft Victory und die Deutsche Bank grössere Beteiligungen am Berner Technologiekonzern erworben oder bestehende Beteiligungen erhöht.
Bei Pragmatica, dem Überfliegern der letzten Wochen, scheint die Luft draussen zu sein. Nachdem der Valor seit Mitte Januar bei sehr grossen Handelsvolumen von gut 2 CHF auf bis zu 14,70 CHF zugelegt hat, fällt er nun bei erneut regem Handel um 58,3% auf 5,00 CHF zurück (Tagestief 3,70 CHF).
Belimo (+1,4%) profitieren von guten Geschäftszahlen. Marktbeobachter sprechen von einem ’sehr guten Ergebnis›. Und Sulzer (+2,8%) knüpfen an die Vortagesgewinne an. Der Konzern will gegen einen Entscheid der deutschen Kartellbehörde vorgehen, der den Zusammenschluss von Sulzer, Werfo und Mold untersagt. (awp/mc/gh)