CH-Mittag: Verluste ausgebaut – hohe Volatilität

Der Markt halte sich allerdings etwas besser, als er zuerst erwartet habe. Die hohe Volatilität dürfte aber gemäss Händlern auch in nächster Zeit noch anhalten. Der Markt sei weiterhin auf der Suche nach einem Gleichgewicht und werde vom anhaltenden Wechsel zwischen dem Pessimismus und Optimismus der Anleger gelenkt.


Von Konjunkturseite stehen am Nachmittag noch die US-Zahlen zu den Verkäufen neuer Häuser im Dezember sowie die Rede zur Lage der Nation von US-Präsident Bush an. Höhepunkt der ersten Wochenhälfte dürfte dann der Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwoch sein.


Der Swiss Market Index (SMI) verliert bis um 11.45 Uhr 123,60 Punkte oder 1,61% auf 7’563,28 Zähler. Der 30 Unternehmen umfassende Swiss Leader Index (SLI) gibt 1,77% auf 1’148,01 Punkte nach und der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) notiert 1,70% tiefer auf 6’136,05 Zählern.


Die grössten Abgaben verzeichnen im SMI Clariant (-3,4% auf 8,24 CHF) und Holcim (-3,4% auf 103,90 CHF). Das Aktienresearch der Credit Suisse hat ihre Anlageempfehlung für Holcim auf ‹Underperform› und das Kursziel auf 90 CHF gesenkt. Jedes Anzeichen einer Wachstumsverlangsamung in den Entwicklungsländer könnte sich in einer signifikanten negativen Kursentwicklung niederschlagen, so die Analysten.


Verluste zwischen 2% und 3% verzeichnen Syngenta (-2,9% auf 265,50 CHF), Swatch (-2,5% auf 283,25 CHF), Richemont (-2,3% auf 60,40 CHF), ABB (-2,7% auf 26,36 CHF), Julius Bär (-2,0% auf 70,85 CHF) und UBS (-2,9% auf 44,82 CHF).


Credit Suisse (-1,0% auf 59,35 CHF) notieren fester als der Gesamtmarkt (SMI). In der Sonntagspresse gab es Hinweise, wonach Fonds aus dem Umfeld der Regierung Katars den Einstieg bei der Grossbank in der Grössenordnung von 3 Mrd USD oder einen Anteil von 5% prüfen.


ZFS büssen 1,9% auf 296,75 CHF ein und können damit nicht von den Aussagen des CEO James Schiro profitieren. Dieser sagte gegenüber der Presse: «Wir haben keine Subprime-Verluste zu beklagen. Im Vergleich zur Krise 2001 und 2002 sind wir heute in einer guten Position.»


Die weiteren Versicherungen notieren fester als der SMI. Swiss Re (-1,4% auf 79,85 CHF), Bâloise (-0,9% auf 94,50 CHF), und Swiss Life (-1,0% auf 257,25 CHF) sind aber alle im Minus.


Novartis (-1,9% auf 54,50 CHF) und Roche (-0,8% auf 192,40 CHF) werden ebenfalls verkauft. Roche hat vorbörslich über eine Zulassungserweiterung der europäischen Kommission (EMEA) für Avastin bei Dickdarmkrebs informiert.


Die kleinsten Abgaben verzeichnen defensive Titel wie Nestlé (-0,7% auf 476,75 CHF), Synthes (-0,5% auf 133,40 CHF) und Swisscom (-0,1% auf 412,00 CHF). Konzernchef Carsten Schloter zeigte sich überzeugt vom Potential der Internetfirma Fastweb. Die Beteiligung sei Gegenstand der jährlichen Werthaltigkeitsprüfung und dabei gebe es ‹keine Anzeichen, dass wir hier irgendwelche schlechten Nachrichten haben werden›.


Im SLI gehören neben den bereits erwähnten SMI-Titeln Givaudan (-2,9%) und OC Oerlikon zu den deutlichen Verlierern (-2,9%). Die grössten Abgaben verzeichnen allerdings Kühne + Nagel (-5,7%). Gemäss einem Pressebericht in der ‹Financial Times Deutschland› droht den europäischen Luftfrachtfirmen eine milliardenschwere Klagewelle wegen Preisabsprachen. Davon betroffen sind auch die im SPI kotierten Aktien von Panalapina (-5,8%).


Also Holding (+4,1%) legen nach der positiven Gewinnwarnung deutlich im Plus. Der Konzern geht neu von einem Gewinn von 13 biss 15 Mio CHF aus. Die definitiven Zahlen zum Jahresabschluss 2007 werden am 18. Februar veröffentlicht.


ADB verlieren nach der Publikation der Umsatzzahlen 2007 1,3%. Die vorläufigen Umsatz- und Profitabilitätszahlen für das abgelaufene Jahr bleiben hinter der eigenen Guidance zurück. (awp/mc/gh)

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