CH-Mittag: Verluste ausgebaut – Nobel weiterhin sehr schwach

Die Stimmung bezeichnete er angesichts der Verluste als ‹verkatert›, zudem seien die Unternehmensergebnisse teilweise nicht gerade berauschend ausgefallen, was Gewinnmitnahmen beschleunige.


Eine gewisse Beruhigung werde allenfalls die Wall Street bringen, so der Händler. Bis zur Eröffnung der US-Börsen dürfte sich am Kursbild deshalb wohl nicht viel ändern. Am SMI stehen die Medtechunternehmen Synthes und Nobel Biocare nach Zahlen im Fokus.


Der SMI verliert gegen 11.30 Uhr 90,75 Punkte oder 1,01% auf 8’873,43 Stellen (Tagestief 8’850,78). Der 30 Titel umfassende SLI geht 1,17% auf einen Stand von 1’353,89 Zählern zurück, der breitere SPI sinkt 0,99% auf 7’251,76 Stellen.


Nobel Biocare notieren nach Vorlage von Halbjahreszahlen weiterhin stark abgeschlagen mit minus 7,7% auf 342,00 CHF, die markanten Vortagesgewinne sind damit zunichte gemacht. Analysten sprechen von einem ’sehr schwachen› Abschluss und weisen darauf hin, dass die Konkurrentin Straumann (Aktie +0,9%) erstmals seit über zwei Jahren im US-Markt stärker gewachsen ist als Nobel. Während verschiedene Bankhäuser ihre Kursziele für Nobel Biocare gesenkt oder Überprüfungen angekündigt haben, kommen Straumann – deren Semesterzahlen am Vortag überzeugten – heute in den Genuss von Kurszielerhöhungen.


Schwächer gehen auch Synthes (-2,0% auf 142,70 CHF) um, deren Quartalsresultate nur bedingt überzeugten. Während das Zahlenset als insgesamt solide gewertet wurde, zeigten sich Analysten enttäuscht vom Rückgang der Bruttomarge. Die bisherigen Finanzziele für das Gesamtjahr 2007 hat Synthes bestätigt.


Verkauft werden weiterhin auch die Versicherer: ZFS sinken bei hohen Volumen 3,3% auf 340,30 CHF, Swiss Re 2,9% auf 102,20 CHF, Bâloise 1,8% auf 111,10 CHF und Swiss Life 2,3% auf 281,50 CHF. Über 2% im Minus bewegen sich zudem ABB, Clariant und – am Tag vor der Halbjahrespublikation – Adecco.


Die Pharmaschwergewichte Novartis (unverändert auf 66,80 CHF) verhindern ein stärkeres Abgleiten des Hauptmarktes. Die Roche-‹Bons› (-1,0% auf 212,90 CHF) gehen mit dem Markt. UBS (-0,7% auf 67,90 CHF) und Nestlé (-0,8% auf 463,80 CHF) notieren leicht darüber.


Nachfrage spüren zur Berichtszeit einzig SGS (+1,5% auf 1’517 CHF), Syngenta (+0,1% auf 228,70 CHF) und Richemont (+0,8% auf 77,70 CHF). In letzteren machen Marktteilnehmer Umschichtungen aus Swatch aus.


Am breiten Markt lösen zahlreiche Halbjahreszahlen unterschiedliche Reaktionen aus. Während die Aktien von Panalpina nach Zahlen knapp über Erwartung dank Bekanntgabe eines Aktienrückkaufprogrammes 3,2% zulegen, geben Geberit 2,8% her. Der Sanitärtechniker hat mit den Angaben zum Gewinn enttäuscht, eine leichte Anhebung der Umsatzprognosen 2007 vermag die Aktie nicht zu stützen.


Zu den stärksten Werten zählen Bucher Industries (+4,6%). Analysten zeigen sich beeindruckt vom Zahlenset und haben deutliche Schätzungsanhebungen angekündigt.


Schweiter (-0,1%) pendeln trotz positiven Kommentaren nach der Vorlage von Halbjahreszahlen um den Nullpunkt; Interroll steigen nach übertroffenen Erwartungen um +0,8%. Klar gesucht sind WMH (+3,2%), während ADB, die am Vortag gegen 8% anstiegen, nach Semesterzahlen mit konservativem Ausblick 5,6% hergeben. (awp/mc/ab)

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