CH-Mittag: Verluste ausgebaut – Roche weiterhin sehr schwach

Für negatives Sentiment sorgt zudem der hohe Ölpreis. Auch der Umstand, dass der schwedische Telekomausrüster Ericsson eine Gewinnwarnung ausgesprochen hat, trägt nicht zur Entspannung an den europäischen Märkten bei.


Ein Händler bezeichnete die Anleger als nach wie vor eher zurückhaltend, und sprach von relativ geringen Handelsaktivitäten. «Die Teilnehmer warten weiterhin auf die in dieser Woche noch anstehenden Zahlen, Roche war schliesslich erst der Auftakt». Am Berichtstag könnten noch die am Nachmittag erwarteten US-Konjunkturdaten zur Industrieproduktion im September Impulse bringen.


Gegen 12.10 Uhr verliert der Swiss Market Index (SMI) 106,22 Punkte oder 1,16% auf 9’073,27 Zähler, der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) geht 1,19% auf 1’395,99 Zähler zurück. Der Swiss Performance Index (SPI) sinkt aktuell 1,1% auf 7’401,41 Punkte.


Von den Bluechips zeigen Roche mit minus 2,7% auf 210,90 CHF weiterhin die deutlichsten Abgaben. Der Pharmariese hatte im dritten Quartal mit seinen Umsätzen nicht überzeugt und die Erwartungen knapp verfehlt. Geprägt war das Quartal durch rückläufige Tamiflu-Pandemieumsätze, für das Gesamtjahr hat der Konzern seine Prognosen erneut bestätigt. Analysten zeigten sich nicht ganz zufrieden mit dem Ausweis, einzelne sprachen gar von ‹überraschend schwachen› Zahlen.


Klar verkauft werden daneben auch zyklische Werte wie ABB (-2,2% auf 32,30 CHF), Adecco (-2,2% auf 72,90 CHF) oder Clariant (-2,1% auf 15,20 CHF), letztere dürften etwas unter dem Ölpreis leiden. Nobel Biocare sinken 2,6% auf 326,00 CHF.


Zahlen präsentiert am Donnerstag auch Roche-Konkurrentin Novartis, deren Aktien mit minus 1,1% auf 62,60 CHF ebenfalls an Boden verlieren. Daneben werden in der laufenden Woche unter anderem noch von Syngenta (-1,2% auf 260,00 CHF), Synthes (-0,4% auf 136,50 CHF) oder Nestlé Quartalsausweise erwartet.


Der Nahrungsmittelkonzern hat heute die Einzelheiten zur Übernahme von Henniez veröffentlicht, die Aktien sind seit dem Morgen ebenfalls ins Minus gerutscht und notieren gegenwärtig 0,1% tiefer auf 516,00 CHF.


Zu den festeren Werten im Hauptmarkt zählen im Weiteren Richemont (-0,3% auf 79,30 CHF) oder Julius Bär (0,7% auf 97,70 CHF), die von den bekannten Spekulationen um einen möglichen Verkauf des US-Asset Managementsgeschäftes oder einen Teilbörsengang von GAM gestützt werden.


Im SLI zählen Givaudan (+0,1% auf 1’159 CHF) oder Kühne+Nagel (-0,3% auf 124,10 CHF) zu den stärkeren Aktien, OC Oerlikon verlieren 2,6% auf 516,00 CHF und Actelion 2,7% auf 69,60.


Im breiten Markt haben Sulzer mit dem Bestellungseingängen dank der Division Pumpen die Erwartungen übertroffen, die Aktien gehen dennoch 1,2% zurück. Marktteilnehmer begründen dies mit dem Ausbleiben einer positiven Überraschung.


Negativ tendieren ferner ADB (-6,1%), Bioxell (-5,1%) oder Meyer Burger(-3,8%), während Conzzeta (+2,6%), Precious Woods (+2,4%) oder Affichage (+2,3%) zulegen.


Börsenaspirantin u-box hat am Morgen die Details zu ihrem IPO veröffentlicht: Erster Handelstag ist der 26. Oktober. Die Preisspanne beträgt 42,00 bis 54,00 CHF je Aktie, insgesamt werden bis zu 2,66 Mio Aktien angeboten. (awp/mc/gh)

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