CH-Mittag: Weiter im Minus – Klar über Tagestief

«Im Moment will niemand so richtig verkaufen; kaufen aber will auch keiner», meinte ein Händler. Allerdings seien die Märkte ziemlich fragil und man müsse vermutlich noch ein paar Tagen abwarten, um zu sehen, in welche Richtung sich die Dividendenpapiere entwickeln würden. Klar sei aber so oder so, dass der Markt «nicht billig» und daher für Rückschläge anfällig sei. Im Unternehmensbereich seien die Erwartungen der Analysten zudem so hoch, dass viele Unternehmen sie – trotz eigentlich sehr guter Zahlen – kaum erfüllen könnten. Dies setze die Märkte punktuell ebenfalls unter Druck.


Das Blue Chips Barometer SMI verliert bis 11.35 Uhr 25,74 Punkte bzw. 0,33% auf den Stand von 7’671,79 Punkten (Tagestief bisher 7593,15). Der breitere Swiss Performance Index (SPI) büsst derweil 23,54 Punkte bzw. 0,40% auf 5815,83 Zähler ein.


Die grössten Verluste im SMI gehen an Nobel (-1,9% auf 279 CHF), Bâloise (-1,6% auf 78,75 CHF) sowie Holcim (-1,6% auf 92,05 CHF), ohne dass dazu allerdings fundamentale News im Markt wären. Im Bereich von 1 bis 1,5% verlieren zudem noch ABB, Serono, CSG, Givaudan sowie Ciba und SGS.


An der SMI-Spitze stehen Lonza mit einem Plus von 1,0% auf 83,35 CHF. Einerseits hat die CS das Kursziel für den Chemietitel auf 68 von zuvor 54 CHF erhöht, zudem werden die Basler am kommenden Mittwoch ihr Ergebnis 2005 der Öffentlichkeit präsentieren.


Unter den grosskapitalisierten Werten notieren die Banken mit CSG und UBS unterdurchschnittlich, während die defensiven Novartis, Nestlé und Roche im Bereich des Index (Roche) oder deutlich darüber (Nestlé unv., Novartis +0,3%) stehen.


Ebenfalls etwas schwächer zeigen sich Swiss Re (-0,3% auf 94,20 CHF). Der Rückversicherer hat seine erste Verbriefung von Kreditversicherungsrisiken über 252 Mio EUR abgeschlossen. Das Transaktionsvolumen sei aber bescheiden, so dass der Effekt für die Börsen neutral sei, kommentierte die ZKB.


Im breiten Markt legen Energiedienst nach deutlich höherem operativen Ergebnis 3,1% zu und sind damit SPI-Spitzenreiter. Die Bank Vontobel gibt allerdings unter den Energie-Titeln weiterhin Rätia Energie (-2,7%) und BKW (unv.) «klar den Vorzug». Die Bank Linth, grösste Regionalbank der Ostschweiz, verliert nach Bekanntgabe eines Rekordgewinns 0,2%. Nach Umsatz- oder Ergebniszahlen büssen zudem Hügli 1,1% und Winterthur Technologies 1,6% ein. (awp/mc/gh)

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