CH-Mittag: Weiterhin freundlich – Novartis auffallend schwach

Der weitere Verlauf der hiesigen Kurse hängt von der Veröffentlichung neuer US-Konjunkturdaten und der Eröffnung der Wall Street ab. Auch wenn sich der Dow Jones etwas schwächer als gestern entwickeln sollte – ein Anknüpfen an das gestrige Niveaus ist sehr unwahrscheinlich -, dürfte der Schweizer Markt nicht allzu sehr belastet werden, hiess es im Handel.


Bis um 11.50 Uhr steigt der SMI um 0,52% oder 47,78 Punkte auf 9’296,29 Zähler, der 30 Titel umfassende SLI gewinnt 0,49% auf 1’431,65 Stellen. Der breiter gefasste SPI rückt derweil 0,43% oder 32,66 Punkte vor auf 7’598,17 Stellen.


Der zur Zeit eher impulslose Handel wird nächste Woche durch die Halbjahresberichterstattung der ersten Blue-Chips Belebung erfahren. SGS (-0,8% auf 1’506 CHF) wird am Montag den Anfang machen, die Pharmawerte Roche (+0,3% auf 216,90 CHF) und Novartis (-0,5% auf 66,50 CHF) werden folgen. Im Vorfeld der Berichterstattung entwickeln sich die Pharmatitel unterschiedlich. Ein Händler führte die deutlichen Kursverluste von Novartis darauf zurück, dass der Markt nicht allzu hohe Erwartungen in bezug auf die Zahlen habe. Das Pharmaunternehmen ‹tanze auf zu vielen Hochzeiten›, diese Diversifizierung sei zur Zeit wenig gefragt. Zudem verspreche die von Konkurrenzstreitigkeiten belastete Generika-Sparte zu wenig Profit. Ein weiterer Händler bezeichnete Novartis als ‹tickende Zeitbombe›.


Roche dagegen sei sehr gut aufgestellt. Die Spezialisierung auf Krebsmedikamente sei erfolgreich und werde von den Anlegern geschätzt. Ausserdem sei das zweite Standbein des Baslers, die Diagnostik, ein zukunftsträchtiger Markt.


An der Tabellenspitze notieren die Luxusgüterkonzerne: Swatch legen um 1,8% auf 356,25 CHF zu, Richemont verteuern sich um 1,7% auf 76,80 CHF. Die Analysten von HSBC haben das Kursziel für Richemont auf 81 (78) CHF erhöht. Die Fokussierung auf die Emerging Markets wird von den HSBC-Analysten positiv hervorgehoben. Der Luxusgüterkonzern wird nächste Woche über die Umsatzzahlen im ersten Quartal (April bis Juni) berichten.


Auch die zuletzt wegen der US-Subprime-Krise arg gebeutelten Bankenwerte profitieren von der besseren Stimmung: Julius Bär gewinnen 1,4% auf 88,90 CHF, Credit Suisse 1,1% auf 89,45 CHF und UBS 1,0% auf 73,75 CHF. Dennoch würden diese Werte stark hinter ihren früheren Kurshochständen herhinken, sagte ein Händler.


Holcim (+0,2% auf 137,10 CHF) legen leicht zu. Der Zementhersteller hatte am Morgen mitgeteilt hat, sein Angebot an die Minderheitsaktionäre der St. Lawrence Cement Group auf 43,50 CAD pro Aktie in bar zu erhöhen. Der Gesamtwert des verbesserten Angebots beläuft sich damit auf 681 Mio CAD.


Am breiten Markt hat Ems-Chemie (+1,5%) Zahlen vorgelegt. Während der Umsatz die Erwartungen übertraf, blieben EBIDTA und EBIT leicht hinter den Prognosen zurück. Auf positive Resonanz stösst die auf 2,50 CHF erhöhte Sonderdividende.


Meyer Burger (+2,9%) profitieren noch von den Kursgewinnen des Vortages; die Gruppe hatte gestern ihre Finanzziele für 2007 deutlich angehoben. Barry Callebaut (Aktie +0,3%) steigt in den rasch wachsenden indischen Schokoladenmarkt ein. Im September des laufenden Jahres eröffnet die Gesellschaft ein Verkaufsbüro in Mumbai.


Die von einem hausinternen Machtkampf belastete Von Roll Holding AG (+2,6%) expandiert in den USA. Der Elektroisolations-Hersteller übernimmt die John C. Dolph Company. Sehr stark zeigen sich Newave (+7,2%); der Tessiner Stromversorgungs-Spezialist baut damit sein starkes Börsendebüt von letzter Woche aus.


Auffallend entwickeln sich auch SHL Telemedicine. Die Titel legen 11,7% zu, ohne dass fundamentale Nachrichten vorhanden wären. In Handelskreisen ist von Übernahmegerüchten oder neuen Aufträgen die Rede. CO-CEO Erez Alroy wollte die jüngste Kursentwicklung nicht kommentieren. (awp/mc/ab)

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