CH-Nutzfahrzeugverband ASTAG wählt Adrian Amstutz zum neuen Präsidenten
Die Ölpreise, die am Donnerstag auf ein neues Rekordhoch weit über 135 Dollar kletterten, seien nicht mehr nur ein Problem für die Transportwirtschaft, sondern eines für die gesamte Wirtschaft, sagte ASTAG-Direktor Michael Gehrken gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Senkung der Dieselsteuer gefordert
Vom Bundesrat fordert der ASTAG daher eine Senkung der Dieselsteuer. Dies sei zu verantworten, da der Strassenverkehr seine Kosten selber decke und da Diesel umweltfreundlicher als Benzin sei. Darüber hinaus müsse bei der Dieselbesteuerung auch ein Systemwechsel vorgenommen werden, sagte Gehrken weiter. Dieser müsse nicht mehr nach Gewicht, sondern nach Volumen besteuert werden, da Diesel schwerer sei als Benzin.
BR-Leuthard teilt die Ansichten des Transportgewerbes
Zumindest Volkswirtschaftsministerin Doris Leuthard teilt die Ansichten des Transportgewerbes. Sie hatte sich am vergangenen Wochenende in Interviews mit der Sonntagspresse für eine Senkung der Dieselsteuer ausgesprochen. Sie würde es begrüssen, wenn Benzin und Diesel gleich hoch besteuert würden, da Diesel heute eine saubere Technologie sei, begründete Leuthard ihre Forderung. Mit der Partikelfilterpflicht gebe es keinen Grund mehr, Dieselfahrzeuge zu bestrafen.
SVP-Nationalrat Adrian Amstutz zum Zentralpräsidenten gewählt
Die ASTAG-Delegierten wählten am Freitag ausserdem den 54-jährigen Berner SVP-Nationalrat Adrian Amstutz plangemäss zu ihrem neuen Zentralpräsidenten. Amstutz, der der einzige Kandidat war, tritt die Nachfolge des zurückgetretenen Innerrhoder CVP-Ständerats Carlo Schmid an. Er werde sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass es mit dem Transportgewerbe auch in Zukunft vorwärts gehe, sagte Amstutz laut Redetext an der Delegiertenversammlung. Als grösste Herausforderung bezeichnete er die Verlagerungspolitik, in der es mehr Markt und Wettbewerb brauche.
Carlo Schmid zum Ehrenpräsidenten ernannt
Dass die SVP sich zur Oppositionspartei erklärt hat, sieht Amstutz nicht als Problem für seine Tätigkeit beim ASTAG an. Als Präsident des Nutzfahrzeugverbands werde er dessen Interessen vertreten, wird er in einem ASTAG-Communiqué vom Freitag zitiert. Im Anschluss an die Wahl von Amstutz wurde Carlo Schmid von den rund 200 Delegierten zum Ehrenpräsidenten ernannt. Schmid habe dem ASTAG in den letzten acht Jahren im positivsten Sinn des Wortes geprägt, sagte Vizepräsident Jean-Daniel Faucherre in seiner Ehrung. Der Innerrhoder habe den ASTAG in stürmischen Zeiten unmittelbar nach der verlorenen LSVA-Abstimmung übernommen, als die Wogen hoch gegangen seien. In der Folge sei es ihm gelungen, den ASTAG finanziell auf gesunde Beine zu stellen und als politische Kraft zu etablieren. Schmid selber zeigte sich in seiner letzten Rede als ASTAG-Präsident optimistisch. Er sei überzeugt, dass das gut besetzte Zentralsekretariat und sein Nachfolger Adrian Amstutz das Verbandsschiff in eine gute Zukunft steuern würden. (awp/mc/gh)