Ausschlaggebend für die höheren Preise ist der Betrag von durchschnittlich gegen 6 CHF, den die Schweizer Kinobetreiber den Filmverleihfirmen bezahlen. Er liege rund 50% höher als in Deutschland und Frankeich (4 CHF), heisst es im Newsletter.
Kaufkraftabschöpfung der Schweizer Konsumenten
Zur Hälfte lasse sich diese Differenz mit höheren Kosten begründen (Untertitel, Werbung usw.). Der verbleibende knappe CHF jedoch stelle «eine Kaufkraftabschöpfung der Schweizer Konsumenten durch die Filmverleihunternehmen» dar. Zwar hielten sich die Filmverleiher in ihren Berechnungen an internationale Gepflogenheiten, «weshalb der Preisüberwacher von einem formellen Eingriff gegenüber den Filmverleihern absieht». Gleichwohl fordert er von den Filmverleihern, ihren Anteil an den Billetterlösen, die bis zu 50% betragen, um 5 bis 10%punkte zu senken. So liessen sich die Billettpreise «näher an das Niveau unserer Nachbarländer heran führen».
Weitere Forderung geht an die Kinounternehmer
Eine weitere Forderung geht an die Kinounternehmer: Sie sollen «den bestehenden finanziellen Spielraum» nutzen, um ihre Preise zu senken. Insbesondere sollen allfällige tiefere Verleihgebühren auch tatsächlich ans Publikum weitergegeben werden. Heute kostet ein Kinobillett in der Schweiz im Durchschnitt 15 CHF (6 CHF mehr als in Deutschland und Frankreich). Sollten die Empfehlungen des Preisüberwachers umgesetzt werden, würden – so der Newsletter – die Kinoeintritte in der Schweiz bis zu 2 CHF billiger.
Preisbeschwerden von Seiten des Publikums
Zu seiner Preisanalyse angeregt wurde der Preisüberwacher durch Preisbeschwerden von Seiten des Publikums, vertreten unter anderem von der Westschweizer Konsumentenorganisation Fédération Romande des Consommateurs (FRC). In der Schweiz sind über 30 Filmverleiher tätig. Acht davon haben einen Marktanteil von zusammen rund 90%. Unter die Lupe genommen hat der Preisüberwacher die Verleihmieten der drei internationalen Filmverleiher, die in der Schweiz zusammen über einen Marktanteil von 67% verfügen. Das sind The Walt Disney Studio (Schweiz) AG (24%), United International Pictures UIP (19%) und Warner Bros./20th Century Fox (24%). (awp/mc/gh)