CH-Radiokonzessionsgesuche: Mehrere Bewerber im Grossraum Zürich

Der Schweizer Radiopionier und Medienunternehmer Roger Schawinski hat für seinen neuen Sender «Radio 1» beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) gleich zwei Konzessionsgesuche eingereicht, wie er am Donnerstag vor den Medien in Zürich sagte.


Region Zürich-Glarus und Grossraum Zürich
Das eine Gesuch betrifft das Versorgungsgebiet 23. Dieses umfasst die Region Zürich-Glarus. Das andere Gesuch bewirbt sich um eine Konzession für das Versorgungsgebiet 24 (Grossraum Zürich). Schawinski glaubt, alle für das grosse Versorgungsgebiet 23 vom Bakom geforderten Bedingungen optimal zu erfüllen. Denn sein Radio 1 werde hoch professionell von bestqualifizierten Mitarbeitenden betrieben, trage zur Angebotsvielfalt sowie zur Meinungsvielfalt bei, sagte Schawinski weiter.


Publizistisch und wirtschaftlich völlig unabhängig
Wichtig sei auch, dass Radio 1 publizistisch und wirtschaftlich völlig unabhängig und nicht Teil eines Medienkonzerns sei, sagte Schawinski in den künftigen Räumlichkeiten an der Hottingerstrasse weiter.


Radio 1
Radio 1 habe in seinem Gesuch ausgeführt, dass es sich alternativ auch für eine Konzession für das Versorgungsgebiet 24 bewerbe, falls es vom Bakom nicht die Konzession für das Gebiet Zürich-Glarus zugeteilt erhalten sollte. Das Gebiet 24 entspricht dem heutigen Verbreitungsgebiet von Radio 24 (Tamedia) und Radio Energy (Ringier). Radio 1 geht aus «Radio Tropic» hervor. Dieses sendet noch bis Ende Jahr. Ab Januar 2008 strahlt Schawinski ein Testprogramm aus, Sendestart für Radio 1, das sich an Erwachsene richtet, ist im Frühling. Die Konzession von Radio Tropic läuft im Sommer aus. Schawinski zeigte sich jedoch zuversichtlich, eine neue Konzession für Radio 1 zu erhalten.


Radio Monte Carlo Zürich macht Konzession streitig
Streitig gemacht wird ihm diese Konzession von Giuseppe Scaglione, Geschäftsführer der Music First Network AG. Mit Radio Monte Carlo Zürich (RMC Züri) hat er es auf die Konzession von Radio Tropic abgesehen. RMC Züri richtet sich an die 30- bis 60-Jährigen. Zudem beantragt Scaglione für den Kabelsender Radio 105 unter dem Namen «105züri» eine UKW-Konzession. «105züri» umwirbt die Zielgruppe der 15- bis 40-Jährigen. Songs, die älter als sechs Monate sind, werden nicht gespielt.


RadioJay AG
Gemäss Oliver Flueckiger, Geschäftsführer der RadioJay AG, soll Zürich mit «ZüriLive» ein auf schnelle Informationen ausgerichtetes Radioprogramm erhalten. Deshalb hat die RadioJay AG sich ebenfalls um eine UKW-Radiokonzession in Zürich beworben. Beim neuen Sender sollen die Nachrichten genau dann gebracht werden, «wenn sie wirklich aktuell sind». Die «ZüriReporter» sollen rund um die Uhr topaktuelle Beiträge aus dem Sendegebiet live ins Studio übermitteln. Das Programm richte sich an 15- bis 39-jährige Personen.


Eingabefrist lief am 5. Dezember ab
Die Eingabefrist für Konzessionsgesuche beim Bakom lief am 5. Dezember ab. Wie viele Gesuche eingegangen sind, wird gemäss Bakom-Sprecher Bernhard Bürki voraussichtlich am Freitag bekannt gegeben werden. Wer eine Konzession erhält, wird im Frühling entschieden. Ausgeschrieben hatte das Bakom 41 Konzessionen für die Verbreitung von lokal-regionalen UKW-Radioprogrammen sowie 13 Konzessionen für die Verbreitung von regionalen Fernsehprogrammen. Nötig ist die Neuvergabe der Konzessionen wegen des neuen Radio- und Fernsehgesetzes, das seit April 2007 in Kraft ist. (awp/mc/gh)

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