CH-Schluss: Abgaben auf breiter Front – Finanzwerte bremsen

Zudem hätten auch die neuen Höchststände beim Ölpreis die Stimmung belastet. Auch der überraschend gestiegene Ifo-Index zum deutschen Geschäftsklima vermochte den Markt nur kurzfristig zu stützen.


Mit den grössten Abgaben lasteten am Berichtstag die Finanzwerten auf den Indizes. Spekulationen über die anstehenden Kapitalerhöhung bei der UBS und Gerüchten über eine Gewinnwarnung bei der Deutsche Bank sorgten für ein eingetrübtes Branchensentiment.


Bei Börsenschluss um 17.30 Uhr sank der SMI 52,31 Punkte oder 0,69% auf 7’574,27 Punkte. Der gekappte, 30 Titel umfassende SLI verlor 0,93% auf 1’164,53 Punkte, der breitere SPI 0,61% auf 6’366,59 Punkte.


Mit den grössten Kursabschlägen im SMI/SLI gingen UBS (-3,5% auf 30,64 CHF) aus dem Handel. Der am Morgen kommunizierte Abschluss der BlackRock-Transaktion wurde an der Börse zwar mit verhaltenem Wohlwollen aufgenommen. Für Abgaben sorgten aber Spekulationen über die Bedingungen der regulären Kapitalerhöhung, über die die Bank gerüchtehalber noch diese Woche informieren soll. Daneben hätten auch Gerüchte über eine Gewinnwarnung bei der Deutschen Bank den Sektor belastet. Entsprechend unter Druck standen auch CS (-2,2% auf 54,45 CHF) und Julius Bär (-2,2% auf 79,85 CHF).


Am Tabellenende fanden sich auch Richemont (-1,9% auf 64,85 CHF), im Vorfeld der für morgen angekündigten detaillierten Jahreszahlen 2007/08. Swatch (-1,1% auf 289,75 CHF) wurden am Tag der GV ebenfalls überdurchschnittlich zurückgenommen.


Adecco (-0,9% auf 59,70 CHF) schlossen im Mittelfeld. Goldman Sachs hatte das Papier auf «Neutral» zurückgestuft und gleichzeitig von der Pan-Europe Buy List gestrichen. Die Analysten begründeten dies mit den gegenwärtigen Marktkonditionen und dem Rally des Titels in den vergangenen vier Monaten.


Gefragt waren dagegen die defensiven Werte, vor allem Novartis (+0,6% auf 54,85 CHF). Nestlé (unv. auf 510,00 CHF) und auch Roche (-0,5% auf 178,50 CHF) gaben im späteren Handel etwas nach, hielten sich aber immer noch besser als der Marktdurchschnitt. Daneben gab es unter den Blue Chips nur noch für Synthes (+1,4% auf 143,60 CHF) und Syngenta (+0,5% auf 318,00 CHF) Gewinne. Syngenta profitierten Händlern zufolge vom Agrarboom.


Im SLI gab es bei Börsenschluss etliche Kursgewinner, mitunter SGS (+0,6% auf 1’490 CHF). Der Titel profitierte von einer Kurszielerhöhung durch Cheuvreux. Dagegen gingen Kühne + Nagel (-1,5% auf 112,30 CHF) nach einer kleineren Akquisition leichter aus dem Handel. Das Unternehmen hat von der Beiersdorf CEE Holding deren Betrieb einer Wiener Logistikzentrale übernommen.


Im breiten Markt profitierten Basilea Pharmaceutica (+2,0%) von positiven Studienergebnissen zu Ceftobripol bei ambulant erworbener Lungenentzündung, die das Unternehmen am Vortag bekannt gegen hatte. Meyer Burger avancierten um 1,1%, nachdem CEO Peter Pauli gegenüber der Presse weitere Wachstumsschritte angekündigt hat.


Ascom verloren nach einer kritischen Analyse der UBS 1,3%. Die Bank hat das Kursziel reduziert und bewertet die Titel mit einem Abschlag von 40% zur globalen Gruppe der Telekom-Ausrüster. Unter Druck standen auch diverse Industrietitel nach der gestrigen Gewinnwarnung von Tornos (Aktien: +1,4%). So trennten sich die Anleger beispielsweise von Schlatter (-5,0%), Schweiter (-1,9%), Schindler (-1,8%) oder StarragHeckert (-0,6%). (awp/mc/pg)

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