CH-Schluss: Abgaben weiter ausgebaut – Defensive Titel belasten

Belastet wurde die hiesige Börse von den Abgaben in den defensiven Schwergewichten wie Novartis und Roche und am Nachmittag noch vom schwachen Start der US-Börsen. Anhaltende Unsicherheiten über eine Zwischenfinanzierung der US-Automobilhersteller sowie der lange Schatten des Offenmarktausschusses der US-Notenbank drückten die US-Börsen ins Minus.


Der SMI verlor bis zum Handelsschluss 109,63 Punkte oder 1,95% auf 5’526,54 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) notierte 1,31% tiefer auf 785,54 Punkten und auch der breite Gesamtmarkt (SPI) lag mit 2,12% auf 4’534,85 Zähler deutlich im Minus.


Die grössten Abgaben mussten heute die Aktien von Swiss Life (-5,1% auf 73,65 CHF) hinnehmen. Aber auch die die meisten anderen Versicherer notierten mit deutlichen Abschlägen. So büssten Swiss Re (-2,5% auf 47,80 CHF) ebenfalls deutlich an Wert ein. Die Deutsche Bank hatte in einer Sektorstudie das Kursziel für die Aktien des Rückversicherers reduziert. Gleichzeitig hatten sie das Kurzsiel für die Aktien von Bâloise (unv. auf 78,45 CHF) aber erhöht.


Zu den grössten Verlierern gehörten auch die Papiere der beiden Pharmakonzerne Roche (-3,8% auf 161,90 CHF) und Novartis (-3,0% auf 53,55 CHF). Am Markt habe ein Kommentar der Deutschen Bank für Aufsehen gesorgt, sagte ein Marktteilnehmer. Aufgrund der in naher Zukunft eher dünn gesäten Produktneuigkeiten gehen die Analysten von einer Verlagerung des Anlegerfokus auf die Ertragsentwicklung aus. Die Konsensschätzungen des Marktes für 2009 sind gemäss dem zuständigen Analysten beinahe in allen Divisionen zu hoch. Besser hielten sich Julius Bär (+4,0% auf 39,10 CHF) und gehörten damit zu den Tagesgewinnern. UBS (-1,5% auf 14,20 CHF) schlossen im Minus.


Anleger trennten sich auch von den Papieren der Credit Suisse (-2,6% auf 28,72 CHF). Im Berufshandel wurden die Abgaben auf einen trotz positiven US-Vorgaben schwächeren europäischen Bankensektor zurückgeführt. Dem Vernehmen nach drohen zudem der CS und der Deutschen Bank im Zusammenhang mit der ursprünglich geplanten Übernahme von Huntsman durch Hexion eine Zahlung im Umfang von 325 Mio USD. Aufgrund der im Spezialitätenchemiesektor deutlich schlechteren Rahmenbedingungen und der von der Finanzkrise ausgelösten Kreditverknappung versuchte Hexion nachträglich von der Übernahme zurückzutreten. Auch die beiden kreditgebenden Banken Deutsche Bank und Credit Suisse versuchten sich aus der Firmentransaktion zurückzuziehen.


Gesucht waren heute im SMI/SLI die Valoren von Petroplus (+3,0% auf 23,02 CHF), OC Oerlikon (+1,3% auf 78,85 CHF), Givaudan (+0,3% auf 860 CHF), Ciba (+1,0% auf 48,68 CHF), Holcim (+0,5% auf 61,95 CHF) und Richemont (+0,2% auf 21,80 CHF). Händler berichteten beim Luxusgüterhersteller von Umschichtungen zu Lasten europäischer Konkurrenten.


Im breiten Gesamtmarkt waren die Aktien von Cosmo (+17,3%) deutlich gesucht. Am Morgen hatte das Pharmaunternehmen eine strategische Partnerschaft mit der amerikanischen Santarus Inc angekündigt. Deutlich verkauft wurden hingegen die Aktien von Elma Electronic (-15,6%), Carlo Cavazzi (-11,3%), Global Natural (-10,7%) und Gottex (-11,6%). (awp/mc/ps/33)

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