CH-Schluss: Banken führen SMI erneut auf Talfahrt
Die Sorgen um die Kreditkrise hat die Märkte nach neuen Hiobsbotschaften um Merrill Lynch und die Citigroup weltweit wieder fester im Griff. Innert zweier Tage gab der SMI damit rund 250 Punkte nach.
Der Handel am Freitag war geprägt von einer grossen Volatilität über den gesamten Verlauf. Kurz nach Mittag führte die Veröffentlichung robuster Arbeitsmarktdaten in den USA und die dortige freundliche Eröffnung der Börsen den SMI nahe an die Gewinnzone, ehe wieder in den roten Bereich absackende US-Indizes den Druck auf die Aktien hierzulande wieder erhöhte. Die heute vorgelegten Konjunkturdaten seien zwar positiv gewesen, dies allein genüge für eine Beruhigung der Gemüter allerdings noch nicht, hiess es im Handel.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 121,08 Punkte oder 1,36% tiefer bei 8`770,39 Punkten, im Wochenvergleich ergab sich vor allem dank der letzten zwei Tage ein markantes Minus von 2,1%. Der Swiss Leader Index (SLI) büsste 1,29% auf 1`354,24 Zähler ein und der marktbreitere SPI 1,24% auf 7`182,38 Punkte.
UBS verzeichneten ein Minus von 4,2% auf 56,70 CHF und damit praktisch gleichviel wie am Donnerstag. Nachdem am Vortag die Citigroup in die Schlagzeilen geraten war, folgte am Freitag ein negativer Medienbericht über Merrill Lynch, welche ins Visier der US-Börsenaufsicht SEC geraten sei. CS (-3,4% auf 72,45 CHF) gaben ebenfalls praktisch gleichviel nach wie gestern im Anschluss an die Publikation der insgesamt leicht enttäuschenden Quartalszahlen nach. Julius Bär (-1,4% auf 96,75 CHF) hielten sich etwas besser.
Nebst den Banken standen Adecco (-1,4% auf 70,10 CHF) im Fokus, welche nach den Quartalszahlen im Rahmen des Marktes verloren. Adecco hat zwar mit dem Umsatz enttäuscht, aber die Margen deutlich verbessert und einen Aktienrückkauf über 400 Mio EUR angekündigt. Die Kommentare fielen durchzogen aus, die Umsatzentwicklung wurde aber mehrheitlich kritisiert.
Grössere Abgaben steckten auch Richemont (-3,0% auf 79,05 CHF), Swiss Re (-2,8% auf 104 CHF) und ZFS (-2,3% auf 335 CHF) sowie aus dem SLI Kühne+Nagel (-2,0%) und SGS (-2,2%) ein. Richemont wurden wie Swatch (-1,3% auf 362,50 CHF) von einer Rückstufung durch die Société Générale belastet, wogegen Swiss Re von der Neueinstufung `Overweight` von Morgan Stanley keinen Schub erhielten.
Auf der spärlich besetzten Gewinnerliste ragten Logitech (+2,0% auf 41,50 CHF), Synthes (+0,8% auf 142,600 CHF) und ABB (+0,6% auf 35,20 CHF) obenauf. Roche, Novartis und Nestlé, welche allesamt den Markt zeitweise gestützt hatten, fielen gegen Handelsende wieder auf das Schlussniveau vom Vortag oder gar dahinter zurück.
Am breiten Markt zogen nach Neunmonatszahlen Straumann um 2,2% an, wogegen Atel und Phoenix Mecano je 0,5% schwächer aus dem Handel gingen.
Gurit (-10,0%), redIT (-9,7%) oder ADB (-8,0%) erlitten mittlere Einbrüche. (awp/mc/ab)