Auch die Aussagen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vom Vormittag haben den Markt kaum bewegt. Impulse gab es dann am Nachmittag mit der Publikation der US-Frühindikatoren: sowohl der Philly-Fed-Index, der das Geschäftsklima der Region Philadelphia abbildet, als auch der Sammelindex der Frühindikatoren übertrafen die Erwartungen deutlich.
Bei Börsenschluss um 17.30 Uhr gewann das Blue-Chips-Barometer SMI 1,41% auf 5’376,84 Punkte; das Tageshöchst lag bei 5’383,55 Punkten und das Tief bei 5’282,56 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,33% auf 807,92 Punkte und der SPI um 1,21% auf 4’633,58 Punkte.
Deutlich erholt zeigten sich am Donnerstag nach dem Ausverkauf vom Vortag die Finanzwerte. CS (+5,2%), Swiss Re (+4,1%) und UBS (+3,6%) schlossen an der SMI/SLI-Spitze, aber auch Julius Bär (+2,4%), Swiss Life (+2,3%) und ZFS (+0,5%) zeigten Erholungstendenzen. Leicht im Minus schlossen einzig Bâloise (-0,2%). Neben dem positiven Philly-Fed-Index habe bei den Banken auch die Spekulation gestützt, wonach die Europäische Notenbank (EZB) in der kommenden Woche den Geldhäusern zusätzliche Liquidität zur Verfügung stellen könnte, hiess es im Handel.
Unter den grössten Kursgewinnern waren auch Givaudan (+3,3%) zu finden, was am Markt auf eine positive Unternehmensstudie aus dem Hause MainFirst zurückgeführt wurde. Auch Kühne + Nagel (+3,0%), Holcim (+2,1%) oder Actelion (+1,8%) schlossen mit satten Gewinnen.
Avancen gab es auch für Nestlé (+0,9%), Händlern zufolge dank Käufen im Zusammenhang mit dem grossen Verfall von morgen.
Die Pharmawerte Roche und Novartis verteuerten sich um je 0,8%. Novartis hatte von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für Ilaris (Canakinumab) zur Behandlung des periodischen Fiebersyndroms Cryopyrin-Associated Periodic Syndrom (CAPS) bei Kindern und Erwachsenen erhalten. Analysten bewerteten die Neuigkeiten als positiv, gingen aber nur von geringen Auswirkungen auf den Umsatz aus.
Mit der roten Laterne schlossen Lonza (-4,3%). Händlern zufolge belastete ein CEO-Interview, das am Markt als verdeckte Gewinnwarnung missverstanden worden sei.
Sehr schwach schlossen auch OC Oerlikon (-2,3%) oder Adecco (-1,4%). Der Zeitarbeitsvermittler Adecco plant den Abbau von 350 Mitarbeitern in Frankreich und die Zusammenlegung respektive Schliessung von rund 100 Filialen. Die Kosten der Reorganisation werden auf 25 Mio EUR geschätzt. Am Markt seien die Kosten des Stellenabbaus als hoch eingeschätzt worden, hiess es. Andere Mitbewerber hätten bisher kostengünstigere Restrukturierungen bekannt gegeben.
Im breiten Markt schlossen Carlo Gavazzi unverändert. Das Unternehmen hat umfangreiche Änderungen im Verwaltungsrat angekündigt. Präsident Giulio Pampuro, Alessandro Berlingieri und Felix Ehrat wollen sich an der Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl stellen und das Gremium verlassen.
Mit den kräftigsten Aufschlägen gingen Datacolor (+11,1%), redIT (+10,5%) oder COS (+9,9%) aus dem Handel, als grösste Kursverlierer Gurit (-6,4%) oder Loeb (-5,1%). (awp/mc/pg/29)