CH-Schluss: Dank Finanzaktien und Zyklikern fester
Zudem drückten am Nachmittag die schwachen Daten zu den US-Baubeginnen etwas auf die Stimmung.
Die gute Stimmung an den internationalen Aktienmärkten wurde in erster Linie von der Hoffnung auf eine Verbesserung der konjunkturellen Lage getragen. Händler verwiesen auf die deutliche Aufhellung der ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland und die Hoffnung auf weitere positive Signale von Seiten der Konjunktur. So sind beispielsweise die Ölpreise weiter gestiegen, was zum Teil auch mit den verbesserten Konjunkturaussichten zu tun habe, hiess es.
Bis Börsenschluss kletterte der SMI um 1,17% respektive 63,68 Einheiten auf 5’498,80 Punkte. Der Tageshöchststand bei 5’524,44 Stellen wurde noch vor dem Mittag erreicht und konnte in der zweiten Handelshälfte nicht mehr gehalten werden. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI stieg gar um 2,07% auf 838,39 Punkte und der SPI legte um 1,26% auf 4’731,36 Einheiten zu.
Bei den Bluechips hiess der Tagessieger OC Oerlikon (+6,1% auf 68,70 CHF). Für Unterstützung sorgte die Prognosenerhöhung beim US-Halbleiterausrüster Kulicke & Soffa. Oerlikon habe zwar erst vor wenigen Wochen die ähnlich gelagerten Geschäftsaktivitäten Oerlikon Semiconductor an die niederländische BE Semiconductor Industries abgeschlossen. Dafür erhielt das Unternehmen allerdings als Gegenleistung Stammaktien von BE Semiconductor, welche nun an Wert gewinnen könnten.
Die Papiere von Holcim (+4,9% auf 58,40 CHF) wurden – wie schon am Vortag – ebenfalls stark nachgefragt. Für Holcim seien übers Wochenende die Wahlen in Indien gut ausgegangen, hiess es. Zusammen mit den Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung kam es in Holcim zu Deckungskäufen.
Andere konjunkturabhängige Aktien wie jene von Swatch (+4,9% auf 183,20 CHF), Adecco (+4,5% auf 48,22 CHF) oder Geberit (+3,9% auf 135,00 CHF) lagen auch weit vorne. Bei Swatch stützte die Kaufempfehlung von Helvea zusätzlich.
Deckungskäufe führten auch bei den Finanztiteln zu Kursgewinnen. UBS (+4,1% auf 16,56 CHF) bei den Banken oder Swiss Re (+5,4% auf 38,40 CHF) und ZFS (+3,8% auf 204,60 CHF) bei den Versicherungen zogen dabei am stärksten an. CS hinkten dieser Entwicklung mit einem Plus von 1,9% auf 47,50 CHF etwa hinten nach.
Petroplus gewannen nach der Ernennung des ehemaligen Total-Managers Jean-Paul Vettier zum neuen CEO am Ende 3,6% auf 20,62 CHF dazu. SLI-Neuling Sonova (unverändert auf 80,00 CHF) konnte trotz guter Jahreszahlen 2008/09 die Kursgewinne des frühen Handels nicht bis zum Schluss halten.
Gar mit Verlusten gingen die defensiven Schwergewichte Roche (-0,5% auf 145,40 CHF) und Nestlé (-0,4% auf 40,34 CHF) aus dem Handel. Novartis gewannen mit 0,5% auf 44,30 CHF im Marktvergleich unterdurchschnittlich dazu.
Im breiten Markt wurden Santhera (-40,5%) abgestraft. Das junge Pharmaunternehmen musste in einer weit fortgeschrittenen klinischen Studie einen Rückschlag verkraften. Das Santhera-Management setzt nun seine Hoffnungen auf eine zweite und deutlich grösser Studie.
Quadrant verloren 1,6% auf 93,50 CHF. Die eigens für die Übernahme des Kunststoffverarbeiters gegründete Aquamit hat den Angebotspreis von 86 CHF bestätigt. Die Publikation des Angebotsprospektes wurde jedoch ohne Angabe von Gründen um zwei Wochen verschoben.
Tornos (+6,9%) waren dagegen trotz eines Verlusts im ersten Quartal gesucht. EFG (+7,8%) profitierten nach einer Branchenstudie von Umschichtungen innerhalb des Schweizer Privatbankensektors. (awp/mc/pg/31)