Am Nachmittag setzten dann die schon länger erwarteten Gewinnmitnahmen ein und die Kurse sanken nach und nach ab. Dazu verhalfen die US-Börsen, welche nach einer Reihe eher schwacher Unternehmensergebnisse ebenfalls im roten Bereich eröffneten. Der Markt sei schon länger überkauft gewesen, hiess es in Börsenkreisen, insofern sei die Verschnaufpause willkommen. Ein Rally in der Schlussauktion hätte dann den SMI beinahe wieder in den schwarzen Bereich geführt.
Der SMI gab schliesslich 0,08% auf 5’760,90 Punkte ab. Im Wochenvergleich ergab sich allerdings erneut ein Plus von 3,0%. Der 30 Titel umfassende SLI verlor 0,16% auf 857,14 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14% auf 4’937,15 Punkte.
Nach schwachen Zahlen beendeten Syngenta (-6,7%) den Freitagshandel mit Abstand auf dem letzten Platz. Der Hersteller von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln hat die Vorgaben der Analysten mit dem Umsatz und EBITDA verfehlt und lag mit dem Reingewinn am unteren Ende der Schätzungsbandbreite. Zudem äusserten sich die Firmenverantwortlichen vorsichtiger zur diesjährigen Gewinnentwicklung.
Dabei hätten sich vor allem negative Wechselkurseffekte und ungünstige Witterungsverhältnisse in den Absatzmärkten negativ ausgewirkt, hiess es in den Kommentaren. Vor allem aber wurde die erneute Korrektur des Ausblicks als negativ eingestuft.
Überdurchschnittliche Abgaben verzeichneten auch Sonova (-2,7%), Kühne+Nagel oder Lonza (je -1,9%). Zudem belasteten Verluste in den Schwergewichten Nestlé und Novartis (je -0,6%) den Gesamtmarkt.
Die Finanzwerte tendierten uneinheitlich, so schlossen etwa CS (-0,6%), Bâloise (-0,7%) oder UBS (-0,1%) tiefer, wogegen Julius Bär (+2,6%) vor den Zahlen am kommenden Montag, Swiss Life (+2,0%) und ZFS (+2,2%) zu den stärksten Papieren gehörten.
Absoluter Spitzenreiter waren aber Nobel Biocare mit einem Plus von 6,7%. Die Aktien des Dentalimplantate-Unternehmens knüpften damit an die Aufschläge der vorangegangenen Tage an. Grund für das sprunghafte Anziehen der Kurse orteten Händler insbesondere in einer Rating-Hochstufung durch die Deutsche Bank auf «Buy». Die Erwartungen an Nobel Biocare seien nach wie vor gering, das Unternehmen werde aber im dritten Quartal merklich aufdrehen, hiess es zur Begründung.
ABB (+1,9%) wurden am Tag nach den Halbjahreszahlen von verschiedenen Kurszielerhöhungen gestützt und setzten so die starke Performance des Vortages fort.
Im breiten Markt standen verschiedene Unternehmen mit Zahlen im Fokus. Dabei legten Bellevue Group (+2,6%) nach einem gestoppten Neugeldabfluss und Swissquote (+3,2%) klar zu. Swissquote erfreute sich an einem steigenden Kundenzuwachs und mehr Nettoneugeldern.
Calida gingen dagegen unverändert bei 246 CHF ins Wochenende. Galenica verloren nach einer Kurszielsenkung durch Merrill Lynch 2,5%. Für Sika (-3,6%) hat die ZKB die Gewinnschätzungen gesenkt. (awp/mc/pg/30)