Dies verlautete aus Händlerkreisen. Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten und die rückläufigen Grippe-Pandemie-Sorgen hätten bereits eine gute Vorgabe geliefert, so Marktbeobachter weiter. Gewinne bei den Bankaktien im Hinblick auf die für Donnerstag erwartete Veröffentlichung des Banken-«Stress-Tests» hätten weiter belebt. Die Anleger würden hoffen, dass der Stress-Test für die grossen Kreditinstitute für mehr Transparenz sorgen werde, meinten Händler. So könnte die Belastungsprüfung Aufschluss über das genaue Ausmass der Probleme des Sektor geben und die Frage beantworten, ob die Banken soviel Kapital aufnehmen können, wie sie benötigen würden.
Der SMI schloss um 92,42 Punkte oder 1,77% höher auf 5’318,34 (Tageshoch: 5’327,46) Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI legte um 1,58% auf 800,30 Stellen zu und der SPI um 1,71% auf 4’564,45 Punkte.
Unter den SMI-/SLI-Titeln fielen konjunktur-sensitive Valoren durch überdurchschnittliche Gewinne auf. Die prozentual grössten Avancen verbuchten ABB (+7,5% auf 17,60 CHF). Konzernchef Joe Hogan hat in der Wochenendpresse die mittelfristigen Zielsetzungen bestätigt. Weiter stütze ein positiver Branchenkommentar von Merrill Lynch, heisst es im Handel.
Danach folgten die Luxusgüterwerten Richemont (+7,5% auf 22,14 CHF) und Swatch (+7,3% auf 172,00 CHF). Petroplus (+6,6% auf 21,00 CHF) vermochten auch noch von den positiven Vorgaben aus dem US-Raffinieriesektor zu profitieren. Auch die Aktien des Computer-Peripheriegeräte-Herstellers Logitech (+5,8% auf 16,30 CHF) waren im Zuge der Konjunkturhoffnungen gesucht.
Bei den Finanztiteln gab es Licht und Schatten. Zulegen konnten Versicherer wie Bâloise (+4,2% auf 88,25 CHF), Swiss Re (+2,7% auf 28,22 CHF), ZFS (+1,5% auf 217,40 CHF) oder Swiss Life (+0,7% auf 90,00 CHF). Die Bâloise hatte angekündigt, ihr Aktienrückkaufprogramm weiter zu führen. Swiss Life wird morgen Dienstag Angaben zum ersten Quartal machen. Der Rückversicherer Swiss Re und der ZFS-Konzern präsentieren die Quartalszahlen am Donnerstag. Nebst den Zahlen werden nach dem CEO-Wechsel im Februar und der Rückbesinnung auf das Kerngeschäft auch noch Angaben zum Ausblick und der Geschäftsstrategie erwartet.
Auf der Verliererseite fielen Synthes (-2,4% auf 113,20 CHF) durch grössere Abgaben auf. In diesen Titeln wurden von verschiedener Seite die Kursziele gesenkt, was das weitere Aufwärtspotenzial gehemmt habe, so Händler.
UBS (-1,5% auf 15,71 CHF) konnten ihre Einbussen begrenzen. Im Vorfeld der morgigen Ergebnispräsentation wurde spekuliert, dass Sergio Marchionne aus dem UBS-Verwaltungsrat zurücktreten könnte. CS halten sich allerdings mit +0,5% auf 44,84 CHF besser.
Die Indexschwergewichte Nestlé zogen um 4,1% auf 38,90 CHF an. Roche (unverändert auf 144,50 CHF) und Novartis (+0,2% auf 43,50 CHF) holten zwischenzeitliche Einbussen wieder auf und trugen damit das Ihre zum höheren Indexstand bei.
Im breiten Markt stiegen Quadrant um 27,1% auf 89,00 CHF. Das Management und die japanische Mitsubishi Plastics haben am Morgen ein öffentliches Kaufangebot für alle ausstehenden Aktien unterbreitet. Der Angebotspreis beläuft sich auf 86 CHF. Die über dem Angebotspreis liegenden Notierungen würden auf eine mögliche Nachbesserung schliessen lassen, hiess es unter Marktbeobachtern.
Ebenfalls im Blickpunkt standen Cytos (+23,6%). Das Unternehmen hatte am Donnerstag an einem wissenschaftlichen Kongress in Cannes über Fortschritte bei Grippemittel auf der Basis von Virus-ähnlichen Partikeln informiert. Mit diesem noch in der prä-klinischen Entwicklung steckenden Projekt, könnten im Impfstoffe viel schneller als mit herkömmlichen Methoden hergestellt werden, wie CEO Wolfgang A. Renner auf Anfrage von AWP sagte.
Von Roll legten um 5,5% zu, obwohl sich Umsatz und Bestellungseingang im ersten Quartal rückläufig entwickeln. Offenbar sei hier Schlimmeres erwartet worden. Auch würden sich die Konjunkturhoffnungen im Kursverlauf manifestieren, hiess es im Handel. (awp/mc/ps/32)