Beide Titel gingen jedoch mit negativen Vorzeichen aus dem Handel. Am Nachmittag sorgten positive Vorgaben aus den USA für Auftrieb am hiesigen Markt. Zum Einen startete die Wall Street freundlich und baute die Gewinne im Verlauf zunächst aus, zum Anderen stieg der Sammelindex der Frühindikatoren im September überraschend. Die Rede des US-Notenbankchefs Ben Bernanke vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses gab zusätzlich positive Impulse. Bernanke gab zwar einen unsicheren Ausblick auf die Wirtschaftsentwicklung, stellte jedoch ein neues Konjunkturpaket in Aussicht.
Am Ende der heutigen Sitzung legte der SMI um 116,84 Einheiten oder 1,92% auf 6’216,46 Punkte zu. Der SLI stieg um 1,90% auf 870,75 Zähler und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 1,78% auf 5’121,22 Zähler. Novartis (-0,3% auf 59,35 CHF) schlossen nach einem festeren Start im Minus. Der Pharmakonzern hatte vorbörslich solide Quartalszahlen abgeliefert, dabei aber die hohen Erwartungen des Marktes etwas enttäuscht. Nach der starken Performance in der Vorwoche (+12%) sei es ferner zu Gewinnmitnahmen gekommen, hiess es.
Auch Kühne + Nagel (-0,2% auf 61,90 CHF) gingen nach Q3-Zahlen mit negativen Vorzeichen aus dem Handel, hatten jedoch im Tagesverlauf überwiegend fester notiert. Die Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen, der Ausblick des Unternehmens fiel aufgrund Finanzkrise sehr vage aus. Positiv gewertet wurde eine Akquisition in Frankreich. Wie Roche (Aktie: +2,7% auf 180,30 CHF) wird auch Actelion (Aktie: +3,4% auf 55,60 CHF) am morgigen Dienstag über das dritte Quartal informieren. Beide Titel tendierten fester, bei Roche machten Händler Umschichtungen aus Novartis für die Avancen verantwortlich.
Auch die defensiven Nestlé (+3,1% auf 45,30 CHF) und Swisscom (+2,9% auf 360 CHF) zeigten sich gefestigt. An der Tabellenspitze im SMI/SLI fanden sich Syngenta (+6,2% auf 173 CHF) nach einem positiven Kommentar von Goldman Sachs verbunden mit einer Kaufempfehlung wieder. Auch OC Oerlikon (+6,0% auf 116 CHF) rückten tief in positives Kursterrain vor. Händlern sprachen von aggressiven Deckungskäufen vor den 9-Monatszahlen vom kommenden Mittwoch. ABB (+5,8% auf 17,82 CHF) profitierten nach Aussagen von Marktteilnehmern von einer Sektorstärke bei den europäischen Investitionsgüterherstellern in Verbindung mit Deckungskäufen aus dem Ausland.
Bei den Finanztiteln machten die Anleger grosse Unterschiede: CS (+2,9% auf 49,90 CHF), Julius Bär (+3,9% auf 47,44 CHF) und Swiss Re (+3,7% auf 42,50 CHF) waren gefragt. Bei Swiss Re stützten eine «Buy»-Empfehlung durch die Citigroup sowie neue Medienberichte in der britischen Presse zur möglichen Übernahme des Versicherungsarms der Royal Bank of Scotland. UBS (-0,9% auf 18 CHF) und ZFS (-3,2% auf 212 CHF) wurden dagegen verkauft. Letztere litten nach Aussagen von Händlern unter neuen Spekulationen über die Finanzstärke des Unternehmens.
Vor den für morgen angekündigten Geschäftszahlen verloren Logitech 2,0% auf 20 CHF. Chemietitel litten grossenteils negativen Branchenstudien von Merrill Lynch und Goldman Sachs. Dies belastete vor allem Clariant (-8,5% auf 7,15 CHF), die am Tabellenende aus dem Handel gingen. Im breiten Markt konnten Dufry (+10,2%) und u-blox (+10,8%) besonders stark zulegen, auch Temenos (+8,5%) waren vor den für Mittwoch anstehenden Q3-Zahlen gefragt. (awp/mc/ps/34)