Nachdem nach kurzfristigen Avancen zum Start des Geschäftes über weite Strecken auf leicht tieferem Niveau seitwärts tendiert hatte, sanken im Einklang mit der Entwicklung der US-Börsen noch markant.
Insgesamt hätten Konjunkturängste die Aktienkurse nach unten getrieben. Neben durchwachsen ausgefallenen Konjunkturdaten hätten zudem einige Einzelhändler enttäuschende Umsatzzahlen vorgelegt, begründeten Händler die Abgaben im US-Geschäft. Wal-Mart konnte die Analysten allerdings positiv überraschen. An der Konjunkturfront waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlicher als befürchtet gestiegen. Unterdessen legte die Produktivität im zweiten Quartal stärker als erwartet zu und auch der ISM-Index fiel besser aus.
Der SMI schloss um 171,98 Punkte oder 2,37% auf 7’084,65 Stellen tiefer. Dabei hielt auch die Unterstützung auf einem Niveau von 7’160/70 nicht. Der SLI verlor um 2,52% auf 1’061,73 Zähler und der SPI um 2,23% auf 6’946,61 Punkte.
Unter den SMI-/SLI-Werten gehörten UBS (-5,4% auf 23,24 CHF) zu den prozentual grössten Verlierern. In UBS hatte auch eine positive Erwähnung dieser Grossbanktitel in einer Branchenstudie nicht gestützt. Weiter hat die Dresdner Bank das Kursziel auf neu 28 von bisher 33 CHF zurück genommen. Demgegenüber zeigte sich CS (-2,5% auf 50,65 CHF) resistenter.
In Logitech (-5,0% auf 27,90 CHF) hätte sich der Preiskrieg von Microsoft und Nintendo negativ ausgewirkt, so Händler. Microsoft soll die Preise für ihre Xbox-Spielsysteme senken wollen.
Actelion (-4,0% auf 60,90 CHF) hätten unter einer Rating-Änderung CS gelitten, so Marktbeobachter. Die Grossbank hat die Einstufung der Aktie auf «Neutral» von «Outperform» zurückgenommen und begründete den Schritt mit der Annäherung an das Kursziel von 67,00 CHF.
Grössere Verlierer waren auch die konjunktursensitiven ABB (-4,8% auf 26,04 CHF), Geberit (-4,7% auf 155,50 CHF) Kühne + Nagel (-4,3% auf 85,05 CHF), Syngenta (-3,8% auf 274,25 CHF) sowie Clariant (-3,6% auf 10,03 CHF) und Adecco (-3,2% auf 50,30 CHF). ABB seien zusätzlich durch eine Gewinnwarnung des schwedischen Investitionsgüterkonzerns Saab belastet worden, so Händler. Bei Adecco erwarten Händler morgen Freitag einen schwachen US-Arbeitsmarktbericht.
Petroplus (+1,5% auf 51,00 CHF) konnten von den tieferen Rohölnotierungen profitieren. Zudem habe auch eine Trading-Empfehlung der ZKB das Interesse der Anleger auf diese Titel gezogen. Synthes zogen um 1,0 auf 154,80 CHF an. Diese beiden Titel waren die einzigen Gewinner im SMI/SLI.
Nobel Biocare (-1,5% auf 38,22 CHF) gaben ihre zuvor bescheidenen Gewinne wieder ab. Zwischenzeitlich hatten die Titeln von einem vorteilhaften Vergleich in einem Rechtsstreit mit der Konkurrentin Keystone Dental profitiert.
Die Indexschwergewichte Roche (-1,5% auf 184,00 CHF) und Novartis (-2,0% auf 59,50 CHF) und Nestlé (-1,6% auf 47,86 CHF) hielten sich angesichts ihrer defensiven Natur etwas besser als der Marktdurchschnitt. Allerdings habe in Nestlé eine Branchenstudie von Lehman Brothers etwas auf die Kurse gedrückt, so Händler.
Unter den Unternehmen aus der zweiten Reihe fielen Dufry (-8,7%) mit prozentual grössten Verlusten auf. Der Reisedetailhändler übernimmt seinen amerikanischen Konkurrenten Hudson Group vollständig. Analysten sehen wohl die strategische Logik in dem Zusammenschluss und erachten auch den Kaufpreis als «durchaus attraktiv». Doch die noch stärkere US-Abhängigkeit führe zu einer Wachstumsverlangsamung bei Dufry, lautet der grösste Vorbehalt.
u-blox wurden vor der Publikation des Halbjahresergebnisses morgen Freitag um 6,2% tiefer umgesetzt. Sollten die Verkäufer recht behalten, lässt die für das erste Semesterergebniss des Chipherstellers seit seinem IPO böses erahnen. Allerdings hatten die Titel zuletzt auch kräftig zugelegt.
BFW Liegenschaften (-0,9%) zeigten sich resistenter, nachdem die Aktie über weite Strecken trotz eines deutlichen Reingewinnrückganges im ersten Halbjahr von den intakten Ertragsperspektiven profitieren konnte.
Gegen den Trend die grössten Avancen erzielten Perrot Duval BP (+17,4%) und Groupe Minoteries (+10,3%) in jeweils engen Märkten. Unter den aktiver gehandelten Titeln fielen Straumann durch Avancen um 4,1% auf. (awp/mc/pg/35)