Händler machten dafür unter anderem neue Negativ-Schlagzeilen aus dem Finanzsektor verantwortlich. Vor allem den Abbau von nochmals Zehntausenden Stellen bei der Citigroup belastete denmnach den Handel. Entsprechend zählten die Finanztitel hierzulande zu den grössten Verlierern.
Die Konjunkturdaten aus Amerika hatten dagegen kaum Auswirkungen auf den Aktienmarkt. Zwar sank der Empire-State-Manufacturing-Index auf ein Rekordtief, damit hatten Experten jedoch bereits gerechnet. Die Industrieproduktion entwickelte sich im Oktober weitaus besser als erwartet, Rezessionsängste prägten aber weiterhin das Marktgeschehen. Im Fokus standen mögliche Hilfen für die Automobilbranche, die Aussagen vom Weltfinanzgipfel der G-20 am Wochenende wurden zumeist als leere Worte abgetan.
Der SMI schloss um 3,23% respektive 188,32 Stellen leichter auf 5’646,43 (Tagestief 5’615,39) Punkten. Der 30 Titel umfassende gekappte SLI gab um 3,06% auf 778,38 Stellen und der SPI um 2,99% auf 4’653,62 Zähler nach.
Einzelne Finanztitel gehörten zu den grössten Verlierern unter den 30 Bluechips, allen voran Swiss Re (-8,1% auf 43,40 CHF) trotz einer positiven Studie der Royal Bank of Scotland. Geringere Verluste gab es für Swiss Life (-3,5% auf 79,15 CHF) nach Berichten in der Wochenendpresse in Verbindung mit diversen Kurszielsenkungen. ZFS (-1,1% auf 220,50 CHF) hielten sich besser. Bâloise (+1,9% auf 57 CHF, Tagestief 53,30 CHF) arbeiteten sich dagegen vor dem morgigen Business Update in der Schlussauktion an die Tabellenspitze im SMI/SLI vor.
Dagegen traf es die Grossbanken erneut hart. UBS (-5,2% auf 13,75 CHF) markierten im Tagesverlauf ein neues Allzeittief (13,51 CHF). Am Wochenende gab es zahlreiche Medienberichte zu den Justizproblemen der Grossbank in den USA. Das heute vorgestellte neue Entlöhnungssystem wirkte sich allenfalls gering auf den Aktienkurs aus. Auch CS (-6,2% auf 30,64 CHF) wurden von den Anlegern abgestraft.
Sehr schwach tendierten auch Swatch (-8,2% auf 127,60 CHF) als Schlusslicht unter den 30 Bluechips sowie Nobel Biocare (-7,1% auf 17,41 CHF). Roche (-4,7% auf 168 CHF) litten unter neuen Spekulationen, wonach die Vollübernahme von Genentech angesichts der allgemeinen Kreditverknappung scheitern könnte. Auch Novartis (-3,1% auf 57,10 CHF) und Nestlé (-2,1% auf 44,62 CHF) lagen im Angebot.
Holcim (-0,1% auf 52,15 CHF) rückten gegen Handelsende fast in die Gewinnzone vor. Gemäss den von der SIX veröffentlichten Management-Transaktionen gab es in der vergangenen Woche zwei grössere Käufe von nicht-exekutiven Verwaltungsratsmitgliedern im Umfang von 4,13 bzw. 8,23 Mio CHF.
Positive Vorzeichen trugen bei fallenden Ölpreisen Lonza (+1,8% auf 92,10 CHF), Givaudan (+0,6% auf 815 CHF), Clariant (+0,5% auf 7,47 CHF) und Ciba (+0,04% auf 47,52 CHF). BASF hält an letzteren nach Ablauf der Verlängerungsfrist für das öffentliche Kaufangebot über 94%.
Im breiten Markt büssten Hügli (-12,8%) markant ein. In einem Interview mit AWP hatte sich Finanzchef Andreas Seibold zuversichtlich für das kommende Geschäftsjahr gezeigt, aber auch keine neuen Akquisitionen in Aussicht gestellt. Auch Ascom (-6,9%) wurden tiefer gestellt. Das Management des Technologiekonzerns gab sich in der Wochenendpresse trotz ungünstiger Konjunkturaussichten zum künftigen Geschäftsverlauf vorsichtig optimistisch.
Unique schlossen 4,6% tiefer. Die Flughafenbetreiberin und ihre Partner stoppten wegen der Finanzkrise den Ausbau des Flughafens im indischen Bangalore. Coltene gaben um 2,2% nach. Das Unternehmen lanciert wie bereits angekündigt einen Aktienrückkauf zum Erwerb von maximal 9,85% der ausstehenden Aktien. Besonders fest tendierten Arpida (+15,8%). In den nächsten Tagen diskutiert ein Ausschuss der US-Gesundheitsbehörde FDA neue Zulassungen, unter anderem für Iclaprim. (awp/mc/ps/33)