CH-Schluss: Deutlich tiefer – Kreditkrise zieht ihre Kreise

Als Auslöser dieser Sorgen wurde die finanzielle Schieflage des fünftgrössten britischen Immobilienfinanzierers Northern Rock genannt.


Zum Handelsende hin konnten sich die Indizes jedoch von ihren Tagestiefs lösen. Händler verwiesen auf den nur moderaten Kursrückgang an der Wall Street im frühen Geschäft hin, der stabilisieren gewirkt habe. Zudem sei der am Nachmittag publizierte US-Michigan-Index leicht besser als erwartet ausgefallen.


Der SMI schloss um 17.30 Uhr 105,47 Punkte bzw. 1,19% tiefer auf 8’772,58 Punkten. Der Swiss Leader Index (SLI) ging um 1,21% auf 1’320,62 Punkte zurück und der breitere Swiss Performance Index (SPI) um 1,16% auf 7’121,90 Punkte.


Grosse Abgaben verzeichneten im Soge der Kreditkrise einmal mehr die Finanzwerte: Julius Bär sanken 2,6% auf 77,15 CHF, CS 1,7% auf 76,45 CHF und UBS 1,1% auf 61,55 CHF. Bei den Versicherern büssten ZFS 0,7% auf 345,50 CHF und Swiss Re 1,6% auf 99,60 CHF ein.


Die Sorge, die Kreditkrise könnte auch in der Realwirtschaft ihre Spuren hinterlassen, bremste am Berichtstag auch die konjunktursensitiven Titel aus: Holcim gingen um 2,1% auf 121,30 CHF, Adecco um 2,3% auf 71,70 CHF und ABB um 1,3% auf 28,16 CHF zurück. Während die Swatch-Inhaber um 2% auf 355,75 CHF zurückgenommen wurden, zehrten Richemont (-0,3% auf 73,95 CHF) noch von den positiven Zahlen, die der Luxusgüterkonzern am Vortag gezeigt hatte.


Das Pharmaschwergewicht Roche belastete den Index mit minus 1,7% auf 207,50 CHF. Die Titel wurden von einem Entscheid des FDA zu Avastin zurückgebunden. Das FDA will den erneuten Zulassungsantrag der US-Tochtergesellschaft Genentech für eine Indikation von Avastin bei Brustkrebs nochmals genauer überprüfen. Bereits vor einem Jahr hatte das FDA ein entsprechendes Gesuch zurückgewiesen und weitere Studien eingefordert.


Nestlé, in den letzten Tagen nicht zuletzt dank Aktienrückkäufen mit starken Avancen, wurden am Berichtstag um 1,2% auf 524,50 CHF zurückgenommen. Novartis sanken im Nachgang zur Investorentagung um 0,8% auf 64,75 CHF.


Gegen den Trend stark zeigten sich Syngenta mit plus 1% auf 239 CHF. Die Titel erhielten Rückenwind von Gerüchten um eine mögliche Erweiterung der Anbauflächen in der EU. Zudem hat Kepler den Titel in einer Ersteinstufung mit einer Kaufempfehlung bedacht.


Am breiten Markt stiegen Airesis um 2,5% – das Unternehmen wird nach Börsenschluss die Halbjahreszahlen publizieren. Die Aktien der Vaudoise Versicherung (-0,7%) gaben dagegen nach Halbjahreszahlen leicht nach. (awp/mc/pg)

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