Nach der vorbörslichen Zahlenflut – neben Nestlé und Syngenta auch von ABB, Credit Suisse, und Synthes – hatte eine volatile und uneinheitliche Wall Street im späteren Nachmittag die Akzente gesetzt. Schliesslich verhalf eine Stabilisierung des Dow Jones Index der hiesigen Börse über Tagestief und wieder über die charttechnisch wichtige Marke von 5’800 Punkten im SMI.
Der SMI verlor um 31,73 Punkte oder 0,54% auf 5’893,73 Punkte. Damit schloss der Leitindex doch noch deutlich über dem Tagestief von 5’763,55 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI sank um 1,26% auf 826,05 Punkte und der breite SPI um 0,79% auf 4’860,50 Zähler.
Unter den SMI/SLI-Titel sind die Avancen des Indexschwergewichtes Nestlé (+3,4% auf 44,40 CHF) erwähnenswert. Die Titel hatten Auftrieb von starken Umsatzzahlen für die ersten neun Monate erhalten. Sowohl das organische Wachstum als auch das interne Realwachstum übertrafen die Erwartungen. Der leicht erhöhte Ausblick für 2008 und die Bestätigung des Modells für 2009 und darüber hinaus finden Beachtung. «Damit sollten die vielen Negativdenker einen Denkzettel erhalten haben», heisst es am Markt.
Vom Zahlenausweis profitierten auch Synthes (+5,9% auf 150,50 CHF) – die grössten Gewinner im SMI/SLI. Die Analysten-Gilde ist sich einig in ihrer wohlwollenden Einschätzung der Quartalszahlen. Positiv wird vor allem die Unabhängigkeit von den konjunkturellen Begebenheiten aufgenommen.
Lonza legten um 3,3% auf 120,60 CHF zu und konnten von ihrer vergleichbaren Konjunkturresistenz profitieren.
Syngenta (+2,7% auf 172,70 CHF) gaben im Handelsverlauf die Spitze der SMI/SLI-Werten nach Gewinnmitnahmen wieder ab, verteidigten jedoch deutliche Avancen. Die Verkäufe das Agrochemiekonzerns übertrafen die durchschnittlichen Analystenschätzungen um mehr als 12% und das Management bestätigte die Prognosen für die Jahre 2008 und 2009.
Die defensiven Schwergewichte Novartis (+1,6% auf 57,60 CHF) und Roche (+1,0% auf 170,30 CHF) zeigten sich fester. Dies galt unter anderem auch für Swisscom (+2,3% auf 356,25 CHF).
Die grössten Einbussen im SMI/SLI mussten ABB (-18,5% auf 13,75 CHF) hinnehmen. Nach dem Zahlenausweis des Industriekonzerns sprechen Marktteilnehmer von einer Ernüchterung hinsichtlich der Geschäftsentwicklung, die auf den Kurs drücke.
CS (-4,2% auf 44,60 CHF) erlitten ebenfalls deutliche Einbussen. Die von der Grossbank vorgelegten Q3-Zahlen boten gegenüber den Eckdaten von vergangener Woche keine Überraschungen, sagen Marktteilnehmer. Der Ausblick für das vierte Quartal sei von der CS jedoch eher düster formuliert worden.
Deutlicher bergab ging es für UBS (-4,7% auf 16,50 CHF) und Julius Bär (-6,7% auf 41,98 CHF). Schwächer zeigten sich zudem die Versicherungsvaloren: Swiss Life (-3,8% auf 118,50 CHF), Swiss Re (-3,4% auf 45,24 CHF), Zürich (-2,8% auf 198,90 CHF) und Bâloise (-2,1% auf 50,95 CHF).
Im breiten Markt hatten Cytos (-5,7%), BB Medtech (-2,1%) sowie BB Biotech (+2,2%) Q3-Zahlen vorgelegt. Die grössten Verluste erlitten BioXell (-21,1%), während Bondpartners (+19,3%) am deutlichsten avancierten. (awp/mc/pg/34)