US-Finanzminister Henry Paulson erklärte am Nachmittag zudem, dass es zwar erste Verbesserungen im Finanzsystem gebe, die Lager aber weiterhin fragil bleibe. Mit dem Hilfspaket will die US-Regierung unter anderem privates Kapital anziehen. Der Kauf von Hypothekenpapieren sei dagegen nicht die beste Lösung, räumte Paulson ein.
In der Schweiz hatten aber auch die zum Schluss eingesetzten Abgaben in Credit Suisse zum deutlichen Minus beim Leitindex beigetragen. Aber auch andere Titel wie Swiss Life oder Holcim verzeichneten am heutigen Handelstage deutliche Verluste.
Der SMI schloss um 177,93 Einheiten oder 3,03% tiefer auf 5’702,86 Punkten. Der Swiss Leader Index verlor 3,84% auf 789,55 Zähler und der breite Gesamtmarkt (SPI) 2,96% auf 4’701,47 Zähler.
In den letzten Handelsminuten waren vor allem die Aktien der Credit Suisse (-8,8% auf 32 CHF) mit deutlichen Verlusten aufgefallen. In Handelskreisen war von vorwiegend aus dem Ausland eintreffenden Abgaben die Rede. Am Markt kursierten Gerüchte, wonach die Grossbank im Eigenhandel einen Verlust in der Grössenordnung von rund 1 Mrd CHF erlitten habe.
Abgestürzt waren am Berichtstag die Aktien von Swiss Life (-20,1% auf 87,15 CHF). Der Versicherer hat in seinem Interim Statement mitgeteilt, dass er unter der Finanzkrise leidet. Die Gruppe geht deshalb davon aus, dass sie ihr Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr verfehlen wird. Zudem hat Swiss Life auch über die Einstellung des Aktienrückkaufs sowie eine gesenkte Dividende orientiert.
Die weiteren Finanztitel konnten sich dem schlechten Sentiment nicht entziehen. Dabei standen vor allem die Versicherer unter Verkaufsdruck. Swiss Re büssten 8,0% auf 43,60 CHF, Bâloise 7,9% auf 52,40 CHF und ZFS 5,7% auf 215,90 CHF. Besser hielten sich da die Bankentitel Julius Bär (-2,6% auf 40,74 CHF) und UBS (-0,9% auf 15,85 CHF).
Auch Holcim (-10,5% auf 51,40 CHF) lagen nach der Publikation der Drittquartalszahlen im Angebot. Der Zementkonzern hatte die Erwartungen der Anleger nicht erfüllt. Analysten bezeichneten das vorgelegte Zahlen-Set als «mässig». Negativ werteten sie vor allem den vorsichtigen Ausblick sowie die Warnung in Bezug auf die diesjährige Gewinnentwicklung.
Auch die übrigen baunahen Werte schlossen bei Handelsende im Minus. So gaben im SMI/SLI Geberit -6,1% auf 112,70 CHF nach und auch in der zweiten Reihe gab es zum Teil deutliche Verluste so bei Sika (-4,1%), AFG (-4,8%) oder Implenia (-1,1%).
Abgaben verzeichneten bis am Schluss auch die als defensiv geltenden SMI-Schwergewichte Novartis (-1,7% auf 57,05 CHF), Roche (-0,7% auf 166,50 CHF) und Nestlé (-2,2% auf 45 CHF). Die kleinsten Verluste wiesen Swisscom (-0,3% auf 331 CHF) und Actelion (-0,3% auf 59,95 CHF) aus.
Valora gingen mit einem Minus von 8,2% aus dem Handel. Der Kioskbetreiber und die Migros haben das Gemeinschaftsunternehmen Cevanova aufgelöst. Damit ist die Avec-Betreibergesellschaft Geschichte. Valora übernimmt 24 Standorte von Cevanova.
Die grössten Gewinne verzeichneten am breiten Markt die Partizipationsscheine von Rätia Energie (+9,1%) und die Titel der beiden Pharmaunternehmen Santhera (+7,1%) und Addex (+5,7%). Käufer anziehen konnten auch Lindt & Sprüngli (Namen: +5,3%) und BKW (+4,7%). Beide Titel werden Ende November im MSCI Switzerland Index Eingang finden. (awp/mc/pg/32)