CH-Schluss: Deutliche Gewinne dank positiver US-Daten

«Bereits vor Veröffentlichung dieses wichtigen Stimmungsindikators wurde auf ein positives Ergebnis spekuliert», sagte ein Marktteilnehmer. Dass sich dies dann bewahrheitet habe, habe zu Anschlusskäufen geführt. Positiv hervor hob der Experte die Beschäftigungsquote, die wieder über die Expansionsschwelle von 50 Punkten gestiegen sei. «Das stimmt für den Arbeitsmarktbericht am Freitag positiv», sagte er.


Der Leitindex SMI schloss mit plus 1,04% auf 6’313,90 Zählern. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,08% auf 969,33 Zähler und für den breiten Swiss Performance Index (SPI) ging es um 0,95% auf 5’606,99 Punkte hoch.


An der Spitze im SMI kletterten Lonza um 3,2%. Die ZKB hat die Titel auf «Übergewichten» von «Marktgewichten» hochgestuft. Im Halbjahresergebnis habe sich eine Trendwende in den kurz- bis mittelfristigen Wachstums- und Profitabilitätsaussichten abgezeichnet, heisst es.


Für Syngenta ging es trotz einer Abstufung der ZKB um 1,5% nach oben. Händler nennen eine Kurszielerhöhung mit bestätigter Kaufempfehlung von Goldman Sachs als Stütze. Die signifikant höher erwarteten Saatgutpreise dürften Syngentas Profitabilität nach einem schwachen ersten Halbjahr 2010 im 2011 antreiben, schrieben die Goldman-Analysten. Zudem werde der US-Mitbewerber Monsanto am morgigen Mittwoch Quartalszahlen zeigen, hiess es.


Novartis blieben mit plus 0,5% etwas hinter dem Gesamtmarkt zurück. Im frühen Handel hatten die Titel sogar im Minus gelegen, nachdem das Pharmaunternehmen die Entwicklung zweier Wirkstoffe gestoppt hatte. Analysten messen dem Entwicklungsstopp allerdings keine grossen Auswirkungen bei. Zudem werden die Abschreibungen für den Entwicklungsstopp durch den Verkauf des Medikamentes Enablex gemildert.


Aktien des Konkurrenten Roche (+2,0%) konnten sich etwas deutlicher absetzen. Das Unternehmen bestätigte anlässlich einer Investorenkonferenz seine Ziele für Umsatz- und Kerngewinnwachstum.


Bei den Finanzwerten ragten Julius Bär (+2,6%) und UBS (+2,2%) positiv heraus. Auch Aktien der CS (+1,6%) legten zu. Beobachter gehen allerdings davon aus, dass sich die Korrektur im Bankensektor fortsetzen wird. Die Analysten seien noch immer dabei, ihre Schätzungen für die Gewinne für das dritte Quartal nach den schwierigen Sommermonaten nach unten zu revidieren.


Synthes-Titel fielen trotz einer Einigung mit der US-Regierung bezüglich der Vorwürfe gegen die Tochtergesellschaft Norian um 0,6%. Analysten begrüssen die Einigung mit der US-Regierung. Dieser Fall sei schon seit 2006 hängig und Synthes habe sich gegen die Anklage lange zur Wehr gesetzt, heisst es bei der ZKB. Nun werde ein Schlussstrich unter «die leidige Geschichte» gezogen.


Unterdessen setzten bei Actelion (-0,3%) leichte Gewinnmitnahmen ein. Am Vortag hatten die Titel mit Gewinnen von mehr als 4% von Übernahmespekulationen profitiert.


Übernahmegerüchte wurden auch um Implenia wieder laut. Das Interesse an Implenia sei immer noch vorhanden, sagte Strabag-Konzernchef Hans Peter Haselsteiner in einem Fernseh-Interview. Am Ende des Tages stand allerdings nur noch ein Plus von 0,2%.


Bei den Nebenwerten rückten auch Kuoni nach einem Interview in den Fokus und kletterten um 1,1%. CEO Peter Rothwell blickt positiv auf das laufende Jahr, 85% des erwarteten Jahresumsatzes seien bereits abgewickelt, sagte er im Gespräch mit AWP. Zudem seien die Buchungen für die letzten drei Monate sehr stark. (awp/mc/ps/30)

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