CH-Schluss: Deutliche Gewinne nach positiven US-Daten

Die Konjunkturdaten seien gut ausgefallen und liessen dennoch Spielraum für eine Zinssenkung der Fed, sagten Händler. Die Produktivität ausserhalb des Agrarsektor stieg im dritten Quartal stärker als erwartet, die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor hatte sich im November überraschend eingetrübt. Der Ölpreis sprang kurzzeitig in New York auf über 90 USD, nachdem der Rückgang der US-Öllagerbestände deutlicher ausgefallen war als erwartet.


Der Swiss Market Index (SMI) rückte bis zum Handelsschluss 1,31% oder 113,15 Punkte auf 8’758,19 Zähler vor. Der etwas breitere Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,56% auf 1’325,12 Punkte und der Swiss Performance Index (SPI) gewann 1,26% auf 7’107,43 Zähler.


Am deutlichsten profitierten die Valoren von Swatch. Die Aktien des Uhrenherstellers kletterten um 5,0% auf 328,00 CHF. Neben den guten Konjunkturdaten aus den USA wurde der Titel noch von der Kauf-Empfehlung der Citigroup gestützt. Swatch seien seit der Kreditkrise aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung sowie den Währungsschwankungen unterbewertet, so das Aktienresearch. Richemont konnten bis zum Börsenschluss ihre Gewinne deutlich ausbauen und notierten mit 1,8% im Plus.


Auch die weiteren konjunktursensitiven Werte avancierten dank der guten US-Daten. ABB gewannen 2,5%, Holcim 1,6% und Adecco 1,4%. Alle drei Titel gingen damit stärker als der Gesamtmarkt aus dem Handel.


Bei den Finanzwerten zeigten sich Swiss Life (+2,6%) am stärksten. Der Versicherer holte damit die Verluste nach der Bekanntgabe der Übernahme des deutschen Finanzdienstleister AWD teilweise wieder auf. Anfangs Woche fielen die Titel von 318,00 CHF (Freitag) auf 295,25 CHF (Montag). Die Aktien des Versicherers dürften von den gestern veröffentlichten ehrgeizigen Zielen erneut profitiert haben. Swiss Re (+1,8%), ZFS (+1,6%) und Bâloise (+1,4%) verzeichneten ebenfalls Gewinne.


Die Banken waren nach den Abgaben vom Vortag gesucht. Julius Bär avancierten 1,5%, nachdem Verwaltungsratspräsident Raymond Bär in einem Interview sagte, dass die Bank keine Subprime-Papiere halte. Die Bank leide aber derweil unter dem schwachen Dollar. Credit Suisse (+1,2%) und UBS (+1,3%) gingen ebenso mit Gewinnen aus dem Handel.


Die SMI-Schwergewichte Roche (+1,0%) und Novartis (+1,2%) notierten im Plus. Novartis hatte in einem Zeitungsbericht angekündigt, bis 2011 vier neue Krebsmedikamente zu lancieren, wovon mindestens eines Blockbuster-Potenzial habe. Nestlé schlossen mit einem Vorsprung von 0,7%.


Im SLI lagen wieder einmal mehr die Aktien von OC Oerlikon (+4,5%) an der Spitze. Aber auch Actelion (+3,9%) und Kühne+Nagel (+3,0%) zählten zu den deutlichsten Gewinnern. Die kleinsten Zuschläge verzeichneten dagegen Logitech (+0,6%) und Givaudan (+0,7%).


Bobst verteuerten sich im breiteren Gesamtmarkt (SPI) um 2,9%. Im Vorfeld des heutigen Investoren-Tages gab das Unternehmen einen Aktienrückkauf von 10% bekannt. Die Nachricht sei leicht positiv zu werten, da Bobst bereits kommuniziert habe, dass unbenötigtes Kapital an die Aktionäre ausgeschüttet werden solle – so denn kein geeignetes Akquisitionsobjekt gefunden werde, kommentierte die ZKB.


Die PS von Metall Zug gewannen 1,1%, nachdem das Unternehmen die Übernahme der Schleuniger Gruppe angekündigt hatte. Auch wenn die Akquisition auf den ersten Blick interessant erscheine, sei der Schritt in das von Schleuniger bearbeitete Segment mit Risiken verbunden. Den bezahlten Preis von 136 Mio CHF sieht Vontobel zudem am oberen Ende der Bandbreite.


Zudem profitieren Quadrant (+3,7%), nachdem sich CEO Arno Schenk in der FuW ‹erstaunt› über die Kurskorrektur der Aktie gezeigt hatte. (awp/mc/pg)

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