Mit der freundlichen Entwicklung an den US-Börsen legten die hiesigen Märkte am späteren Nachmittag dann aber wieder zu und schlossen in der Nähe des Tageshochs.
Stützend wirkten sich am hiesigen Markt vor allem die beiden SMI-Schwergewichte Novartis und Roche aus. Insgesamt waren Neuigkeiten von Unternehmensseite aber eher rar. Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturzahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und die zweite Veröffentlichung des BIP fielen mehr oder weniger gemäss den Erwartungen aus, sorgten aber für etwas Entspannung.
Der Blue Chip-Barometer SMI legte zum Handelsschluss 0,90% oder 67,26 Punkte auf 7’541,76 Zähler zu, der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index SLI 0,69% auf 1’158,26 Punkte. Der Gesamtmarkt (SPI) gewann 0,87% auf 6’350,44 Zähler.
Gesucht waren im Vorfeld des am Freitag beginnenden Onkologiekongresses ASCO vor allem die Papiere von Novartis (+2,1% auf 55,25 CHF) und Roche (+1,5% auf 180,2 CHF). Ein Händler meinte, die Konferenz sei immer wieder gut für positive Nachrichten.
Gefragt waren zudem Swiss Re (+1,6% auf 80,80 CHF) und Swiss Life (+1,5% auf 293,75 CHF). Händler führten die Nachfrageimpulse bei Swiss Re auf beruhigende Aussagen zweier deutscher Mitbewerber zum schweren Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan zurück. ZFS (+1,1% auf 303,50 CHF) zogen nach, Bâloise (+0,5% auf 118 CHF) blieben hingegen bis zum Schluss unterdurchschnittlich.
Mit deutlichen Aufschlägen verabschiedeten sich auch ABB (+1,4% auf 34,12 CHF) vom heutigen Tagesgeschehen. Die Valoren profitieren von einer Studie der UBS, die den Titel neu in die Swiss Core List aufgenommen hat. Auf der anderen Seite hat die UBS Holcim (-0,7% auf 97,90 CHF) von der Liste gestrichen. Der Baukonzern wurden zudem von einer Kurszielsenkung durch Morgan Stanley belastet.
Unterdurchschnittlich zeigten sich die Bankenwerte. Während Julius Bär (+0,8% auf 83,50 CHF) und Credit Suisse (+0,3% auf 53 CHF) im Plus notierten, verloren UBS 1,0% auf 25,78 CHF. Der Druck aus dem Anrechtehandel nehme zwar langsam etwas ab, meinte ein Händler, dennoch werde UBS wohl noch einige Tage volatil bleiben und in der Tendenz zur Schwäche neigen.
Die Chemietitel profitierten teilweise noch von der am Vortag angekündigten Preiserhöhung von Dow Chemical. Allerdings dürfte der hohe Ölpreis weiterhin auf den Papieren lasten. Clariant standen am Schluss mit 0,2% im Minus auf 11,50 CHF, während Syngenta 1,5% höher auf 319 CHF schlossen. Im SLI zeigten sich Lonza (+3,6%) stark, während Ciba (+0,1%) nur moderate Gewinne verzeichneten.
Deutliche Abgaben mussten Actelion (-1,6%) hinnehmen, zwischenzeitlich war das Minus gar über 4%. Händler führten die Abgaben auf positive Studienergebnisse von Gilead Sciences zum Medikament Letairis zurück. Actelion waren kurz vor Börsenschluss gar kurz vom Handel ausgesetzt.
Im breiten Markt profitierten Bell (+1,2%) von einer Übernahme in Frankreich. Kleinere Akquisitionen gaben auch Eichhof (+0,7%) und Metall Zug (+1,0%) bekannt.
Schweizerhall (-1,3%) waren zwar mit deutlichen Gewinnen in den Handel gestartet, nachdem die Tochter Cimex vom deutschen Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte die erste Zulassung für Clopidogrel erhalten hatte, danach kam es aber zu Gewinnmitnahmen. Im Handel war von einer Konsolidierung nach den jüngsten Kursavancen die Rede. (awp/mc/pg)