CH-Schluss: Deutliche Gewinne – Synthes nach Zahlen unter Druck

Auch technische Gründe sprächen derzeit wieder für Käufe, hiess es. Ob die gute Stimmung anhält, muss sich allerdings zeigen. Sollten News über die zerrütteten Staatsfinanzen von Griechenland oder diverser anderer Länder wieder in den Vordergrund treten, könnte es sehr schnell zu Verkäufen im grösseren Still kommen, meinten Händler. Vor allem zyklische Titel, aber auch Finanzwerte gehörten am Mittwoch zu den Gewinnern. Unter Druck waren dafür die Titel des Medizinaltechnik-Konzern Synthes nach Zahlen.


Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss 1,08% höher auf dem Stand von 6’567,60 Punkten (Tageshoch 6’579). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg derweil um 0,99% auf 994,43 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,06% auf 5’651,70.


In einem auf breiter Front freundlichen Gesamtmarkt stachen vor allem die Verluste bei Synthes (-7,4%) ins Auge. Der Orthopädie-Konzern hatte vorbörslich seine Zahlen 2009 bekannt gegeben und dabei beim Umsatz die Konsensschätzungen verfehlt, beim Betriebs- und Reingewinn aber übertroffen. Für 2010 äusserte sich das Management vorsichtig optimistisch. Von Analysten-Seite wurde insbesondere die Umatzentwicklung im vierten Quartal als enttäuschend beurteilt, der Ausblick wurde ausserdem als «eher konservativ» bezeichnet. Ansonsten gehörten unter den Blue Chips v.a. noch Givaudan (-0,7%) zu den Verlierern. Der Aromen- und Rohstoffkonzern hatte am Vortag seine Zahlen veröffentlicht und litt nun unter einer Rückstufung durch die Bank Vontobel.


Nach den grossen Verlusten vom Vortag im Zusammenhang mit der Bekanntgabe der Zahlen 2009 waren Clariant am Mittwoch mit +6,6% wieder einmal grösster Gewinner. Händler berichteten nach einem verteidigenden Kommentar der US-Bank Merrill Lynch von Kaufinteresse aus dem angelsächsischen Raum.


Ein starkes Plus erlebten auch die Holcim-Titel (+3,1%), die laut Händlern ebenfalls von aggressiven Käufen aus dem Ausland beflügelt wurden. Die Aktien des Schweizer Zementkonzerns hätten von Kaufprogrammen in den konjunktursensitiven europäischen Marktsegmenten profitiert, hiess es etwa. Bei zwei grossen Verlierern der letzten Wochen – Petroplus (+2,9%) und Nobel Biocare (+2,4%) – kam es ebenfalls zu Neuengagements im grösseren Stil.


Die Finanzwerte standen ebenso in der Gunst der Anleger. Als Grund nannten Marktteilnehmer hier die guten Zahlen der französischen Grossbank BNP Paribas sowie die Tatsache, dass bei einigen Bank- und Versicherungstiteln nach den Verlusten in der ersten Februarhälfte eine Korrektur nach oben überfällig gewesen sei. So legten Julius Bär und deren frühere Asset-Management-Tochter GAM 2,6% bzw. 2,3% zu, bei UBS waren es +1,3% und bei der Credit Suisse +0,6%.


Aber auch die Papiere von Swiss Re gehörten am Vortag der Zahlenpräsentation mit +1,9% zu den grossen Gewinnern. Neben dem Rückversicherer werden auch Swisscom (+0,7%), Actelion (-0,2%) und ABB (+1,9%) am Donnerstag Zahlen veröffentlichen. Bei den grosskapitalisierten Werten gewannen Novartis 1,2%, Roche 1,3% und Nestlé 1,0%. Der Nahrungsmittelkonzern wird am Freitag sein mit Spannung erwartetes Jahresergebnis präsentieren.


Im breiten Markt hat der Berner Warenhauskonzern Loeb seine Zahlen vorgelegt. Die Gruppe ist im vergangenen Jahr in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und verspricht eine Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen. Die Börse belohnte dies mit einem Kurssprung von 8,8%. Grössere Gewinne gab es u.a. aber auch für Gottex (+6,5%), AFG (+6,2%), OC Oerlikon (+5,0%) und u-blox (+4,7%). Kudelski (+4,7%) profitierten von einem grösseren Auftrag aus Korea. (awp/mc/pg/34)

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