CH-Schluss: Deutliche Gewinne vor Fed-Zinsentscheid

Konjunkturseitig stand am Nachmittag der ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor Juli an, der für weiteren Auftrieb am Markt sorgte. Positiv sei, dass sich kein Abwärtstrend ergebe, sagte ein Ökonom. Dabei verwies er vor allem auf den Beschäftigungsindex und den Subindex für bezahlte Preise. Beide hätten sich günstig entwickelt. Nach Börsenschluss in Europa steht in den USA noch der Zinsentscheid der US-Notenbank an, wobei Analysten von einer Nullrunde ausgehen.


Der Swiss Market Index (SMI) legte bis zum Schluss +1,59% auf oder 112,56 Punkte auf 7’190,78 Zähler zu. Der Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,88% auf 1’067,23 Punkte und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 1,41% auf 5’997,19 Zählern.


Mit an der Spitze des SMI/SLI notierten Adecco (+5,7% auf 50,20 CHF). Der Personaldienstleister bestätigte erste Kontakte mit dem britischen Konkurrenten Michael Page bezüglich einer mögliche Übernahme. Nach anfänglichem Zögern war der Titel unter Anlegern deutlich gesucht.


Aufschläge verzeichneten daneben auch die Bankentitel. UBS (+7,7% auf 21,06 CHF), Credit Suisse (+6,6% auf 54,50 CHF) und Julius Bär (+4,5% auf 69,05 CHF) legten deutlich zu, nachdem Société Générale einen überraschend guten Geschäftsbericht vorgelegt hatte. Sowohl hinsichtlich Umsatz als auch Profitabilität seien die Zahlen besser als erwartet ausgefallen, hiess es im Handel.


Nachgefragt wurden auch Ciba (+6,6% auf 29,74 CHF) und Clariant (+4,6% auf 10,45 CHF), die beide von sinkenden Ölpreisen profitierten. Nicht so die Valoren von Petroplus (-1,5% auf 43,50 CHF). Anleger trennten sich von den Papieren der Raffineriebetreiberin, die am Donnerstag Zahlen vorlegen wird.


Unter den Versicherern legten Bâloise (+4,5% auf 102,80 CHF) deutlich zu, aber auch ZFS (+2,7% auf 280,75 CHF), Swiss Life (+2,3% auf 274 CHF) und Swiss Re (+1,9% auf 66,65 CHF) wurden rege nachgefragt. Der Rückversicherer hatte vorbörslich die Zahlen zum zweiten Quartal präsentiert, dabei die Erwartungen der Analysten aber nicht ganz erfüllt. Negative Überraschungen betreffend CDS-Abschreibungen blieben jedoch aus, was dem Titel Auftrieb verlieh.


Givaudan (+0,6% auf 883 CHF) legten ebenfalls Zahlen vor und konnten die Erwartungen der Analysten-Gemeinde leicht übertreffen. Die Aromen- und Riechstoffherstellerin bestätigte sowohl die Wachstumsprognosen für das laufende Geschäftsjahr als auch die Margenaussichten bis Ende 2010.


Mit deutlichen Verlusten verabschiedeten sich hingegen Syngenta (-5,6% auf 283,50 CHF). Die Titel des Agrochemiekonzerns folgten am Berichtstag einem Branchentrend, der bereits am Vortag in den USA eingesetzt hatte. Händlern zufolge kommt es derzeit zu grösseren Umschichtungen aus dem Rohstoffsektor.


Die SMI-Schwergewichte Novartis (-0,3% auf 63,45 CHF), Roche (+0,8% auf 195,50 CHF) und Nestlé (+1,2% auf 46,82 CHF) notierten alle unterdurchschnittlich. Nestlé wird am Donnerstag die Zahlen zum ersten Halbjahr 2008 publizieren.


In der zweiten Reihe präsentierten AFG (-13,1%), Belimo (+1,2%) und Orell Füssli (+0,5%) Zahlen. Der Bauzulieferer AFG litt unter steigenden Beschaffungs- und Energiekosten, die nur unvollständig an die Kunden weitergereicht werden konnten. Belimo behaupteten sich hingegen in einem schwierigen Marktumfeld. Belastet wurde das Ergebnis vor allem von negativen Währungseffekten. (awp/mc/pg/33)

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