Grund für die starken US-Börsen war laut Händlern vor allem der sich stabilisierende Ölpreis sowie besser als erwartet ausgefallene US-Makrozahlen (Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe). Zudem seien die Zahlen der Unternehmen, die ihre Bücher 2006 schon offen gelegt hätten, über den Erwartungen ausgefallen.
Bis zum Schluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 126,31 Stellen bzw. 1,43% auf 8`987,91 Punkte und erreichte damit einen neuen Höchststand. Der breiter gefasste SPI rückte 94,96 Zähler (+1,36%) auf 7`091,34 Punkte vor.
An der SMI-Spitze standen die beiden Chemiewerte Ciba SC (+4,1% auf 84,70 CHF) und Clariant (+3,4% auf 19,60 CHF). Neben den sinkenden Ölpreisen und der Tatsache, dass die beiden Titel letztes Jahr sehr schwach performten, seien auch Übernahmegerüchte Grund für den Anstieg, hiess es am Markt. So sei etwa für Clariant ein Preis von 25 CHF pro Aktie seit langem im Gespräch. Neben den Chemiewerten gehörten Julius Bär (+3,4% auf 147 CHF) zu den Top-Performern.
Auch Roche GS (+2,1% auf 230,90 CHF) avancierten erneut deutlich. Der Pharmakonzern profitierte von den am Vorabend publizierten Umsatz- und Gewinnzahlen der US-Tochter Genentech, die über den Erwartungen ausfielen. Zudem schlossen Novartis (+1,1% auf 72,45 CHF) klar höher und widersetzen sich somit einer Rückstufung des gesamten europäischen Pharmasektors durch Lehman Brothers.
Starke Kursgewinne verbuchten daneben Richemont (+2,4%), UBS (+2,0% auf 75,95 CHF) sowie SGS (+1,8% auf 1399 CHF). Der Genfer Warenprüfkonzern wird am Montag als erstes SMI-Unternehmen die Geschäftszahlen 2006 präsentieren.
Über 1,5% legten zudem Syngenta, ABB, Holcim und die Medtechtitel Synthes sowie Nobel Biocare. Der Industriekonzern ABB will nach fünf Jahren der Devestitionen wieder auf Einkaufstour gehen. «Ab 2007 sind wieder Zukäufe von über 1 Mrd EUR denkbar», sagte ABB-Konzernchef Fred Kindle im Interview mit der «Financial Times Deutschland». Einen Kauf von Sulzer – die alte Wirkungsstätte von Kindle – schloss der ABB-Chef jedoch aus.
Am Schluss der Tabelle lag mit Bâloise (-0,3% auf 120,20 CHF) einer der letztjährigen Überflieger. Grund für die relativ schwache Performance war heute eine Ratingrückstufung auf `Sell` durch die Citigroup. Ganz knapp im Minus schlossen zudem noch Swisscom und Givaudan.
Am breiten Markt (SPI) gewinnen Sika 3,4%. Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller übertraf am Morgen mit seinen Verkaufszahlen für das abgelaufene Jahr die Erwartungen der Analysten leicht. Deutliche Gewinne gab es u.a. noch für Implenia (+6,8%), Esmertec (+6,6%), Schweiter (+5,7%) oder Ascom (+5,4%). Auf der Verliererseite lagen u.a. WMH (-5,9%) zuoberst. (awp/mc/ar)