Das hat vor allem mit der gekappten Performance der SMI-Titel im SLI zu tun. Dabei hat die hiesige Börsen ein Minus in der Eröffnungsphase von der Wall Street weg gesteckt und profitierte der SMI und der Gesamtmarkt (SMI) von der starken Performance von insbesondere Roche und Novartis sowie von Nestlé. Einerseits waren die Pharmaaktien vom positiven Newsflow im Zusammenhang mit dem Jahreskongress der American Socienty of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago gefragt, andererseits waren angesichts der eigentlich trüben Stimmung defensive Werte gesucht.
Der SMI schloss um 0,59% oder 44,41 Punkte höher auf 7’555,70 Stellen. Der SLI gab hingegen um 0,15% auf 1’156,33 Zähler nach. Der SPI schloss um 0,52 Punkte nordwärts bei 6’366,62 Zählern.
Roche (+4,6% auf 188,00 CHF) konnten vor allem überdurchschnittlich von den positiven News im Rahmen der ASCO profitieren und erwiesen sich als Stütze der hiesigen Börse. Am wichtigsten Kongress der Onkologie-Experten, der Jahresveranstaltung der ASCO in Chicago, hat sich nach Analysteneinschätzungen gezeigt, dass der Basler Konzern seine führende Stellung in der Krebsbekämpfung behaupten und weiter ausbauen werde. Zudem erwiesen sich Befürchtungen als unbegründet, wonach dem Medikament Avastin bedeutende Konkurrenz erwachsen könnte. Auch Novartis hat an der Veranstaltung positive Studienergebnisse präsentiert, die Aktien legten um 2,3% auf 56,00 CHF zu.
Daneben stützten noch Ciba (+3,4% auf 35,50 CHF), Nobel Biocare (+2,1% auf 41,98 CHF), Clariant (+2,0% auf 11,85 CHF) und vor allem Nestlé (+0,9% auf 517,00 CHF) den Markt. Auch Syngenta, Synthes und Actelion schlossen leicht im Plus. Im Bankensektor hätten neue Liquiditätssorgen insbesondere den britischen Bankensektor, aber auch die hiesigen Werte belastet, nachdem Bradford & Bingley (B&B) eine Kapitalspritze benötige, so Marktbeobachter. B&B hat zudem ausserordentliche Abschreibungen in Höhe von 36 Mio GBP bekannt gegeben und dies mit eines sich verschlechternden wirtschaftlichen Umfeldes und des Häuserpreisverfalles in Grossbritannien.
Grösster Verlierer waren so Julius Bär (-3,6% auf 82,25 CHF) und UBS (-3,3% auf 24,28 CHF). CS gaben demgegenüber unterdurchschnittlich nach und gingen um 0,9% bei 52,65 CHF tiefer um. Weiter litten auch Swiss Re unter Abgaben (-1,4% auf 79,80 CHF). Nebst den genannten Finanzwerten präsentierten sich auch Adecco (-1,3% auf 58,70 CHF) schwach. In Branchenkreisen wird die in Frankreich zur Vernehmlassung eingereichte Gesetzesvorlage einer Lockerung der Wochenarbeitszeitbeschränkung als kurzfristig negativ für die Temporärstellenvermittlungsindustrie bezeichnet. Zudem gingen ABB um 1,2% auf 33,44 CHF tiefer um.
Auch die Luxusgütervaloren Swatch (-1,2% auf 288,25 CHF) und Richemont (-0,9% auf 64,35 CHF) traf der Konjunkturpessimismus. Die grössten Einbussen im breiten Markt verbuchten Swissmetal mit 6,3%, gefolgt von Groupe Minoteries mit ebenfalls knapp 6,3%. Auf der Gegenseite standen Pelikan und Edipresse, die Avancen um 20,0% bzw. 13,8% verzeichneten. (awp/mc/ps)