CH-Schluss: Erhebliche Verluste – Kreditkrise belastet Banken
Im Verlauf des Tages konnte er dies nicht aufholen, sondern baute seine Verluste sogar noch aus. Die US-Börsen kamen bei der Eröffnung aufgrund der anhaltenden Sorgen um die steigenden Inflation und das tiefere Wirtschaftswachstum unter Druck. Der Empire State Index ist im Dezember auf plus 10,31 Punkte eingebrochen, nachdem die Prognose von plus 20 Punkten ausgegangen war. Marktteilnehmer hoffen deshalb auf einen weiteren Zinsschritt. Das US-Leistungsbilanzdefizit sei hingegen im Rahmen der Erwartungen ausgefallen und gebe keine Indikation auf die Zinsen, so ein Händler.
In der Schweiz schickten die Finanzwerte – allen voran die UBS – den Index in den Keller. Leicht stabilisierend wirkten nur die defensiven Schwergewichte. Der SMI büsste am Montag 1,51% oder 131,27 Punkte auf 8’544,59 Zähler ein. Der etwas breitere Swiss Leader Index (SLI) verlor 1,95% auf 1’293,45 Punkte und der Swiss Performance Index (SPI) gab 1,57% auf 6’949,15 Zähler nach. Das Schlusslicht bildeten am Montag Clariant (-4,6% auf 10,17 CHF). Dahinter folgten ABB (-3,8% auf 30,96 CHF) und mit etwas Abstand weitere konjunktursensitive Werte wie Swatch (-3,3% auf 325,25 CHF) oder Adecco (-3,1% auf 60,00 CHF).
Bei den Finanzwerten zeigten sich Julius Bär (-3,3% auf 93,15 CHF) besonders schwach. Aber auch UBS (-2,7% auf 53,57 CHF) kamen am Monatag stark unter Druck. In der Wochenendpresse wurde über weitere Abschreibungen bei der Grossbank für das erste Quartal 2008 spekuliert. Mit den in dieser Woche noch anstehenden Quartalszahlen von Goldman Sachs, Morgan Stanley oder Bear Stearns dürfte der Sektor weiterhin im Fokus der Marktteilnehmer bleiben. Die Liquiditätszufuhr der Notenbanken in der vergangenen Woche habe die Nervosität bei den Banken noch nicht beseitigen können, sagte ein Händler. Credit Suisse verloren 2,0% auf 68,55 CHF.
Die Versicherer verzeichneten ebenfalls Abgaben. Bâloise (-3,6% auf 112,80 CHF) büssten dabei am deutlichsten ein. UBS-Analysten hatten das Kursziel auf 119 (123) CHF gesenkt. Bâloise sei unter Druck ihre Dividendenzahlung nach oben anzupassen, da Swiss Life (-2,0% auf 289,75 CHF) eine höhere Ausschüttung beschlossen hat. Ausserdem orten sie gewisse Akquisitions-Risiken, namentlich aufgrund eines möglichen Mergers zwischen Bâloise und Helvetia. ZFS (-2,1% auf 330,75 CHF) und Swiss Re (-1,8% auf 81,75 CHF) gingen ebenfalls mit Abgaben aus dem Handel.
Bei den übrigen SMI-Schwergewichten verloren Novartis (-1,3% auf 62,80 CHF) und Roche (-1,1% auf 198,70 CHF), während Nestlé (+0,4% auf 537,00 CHF) die einzigen Valoren waren, die am Montag im SMI Aufschläge verzeichnen konnten. Swisscom (-0,9% auf 436,75 CHF) konnten bis zum Handelsschluss unter 1% halten. Ein Entscheid der Kommunikationskommission (ComCom) hat die Interkonnektionspreise der Swisscom für die Jahre 2004 bis 2006 um durchschnittlich 15% bis 20% gesenkt und kommt dabei zum Schluss, dass Swisscom Fixnet AG in den Jahren 2004 bis 2006 von ihren Vertragspartnern für verschiedene Interkonnektionsdienste zu hohe Preise verlangt hat.
Im SLI büssten SGS (-5,5%) am deutlichsten ein. Aber auch OC Oerlikon (-5,1%) schlossen den Wochenauftakt mit deutlichen Verlusten. Kühne + Nagel (-3,4%) hatten am Freitagabend einen Wechsel in der Konzernleitung auf Bereichsebene bekannt gegeben. Die kleinsten Abgaben verzeichneten Ciba (-0,5%). Im breiten Gesamtmarkt (SPI) zeigten sich Kuoni (+0,1) von der Übernahme in Deutschland wenig beeinflusst. Biomarin büssten aufgrund von Gewinnmitnahmen bis zum Schluss 0,8% ein. (awp/mc/ps)