Händler sprachen auch von Window-Dressing-Aktionen, also von Käufen kurz vor Quartalsende, die zur technischen Gegenbewegungen beitrugen.
Die Kauflaune wurde an den Börse weltweit auch nicht von den schwachen US-Konjunkturdaten gestört. In der Region Chicago fiel der Einkaufsmanager im März überraschend auf 31,4 Punkte, nachdem mit unveränderten 34,2 Stellen gerechnet wurde. Und auch die Stimmung der Verbraucher in den USA hellte sich im März nach dem Rekordtief im Vormonat nicht so deutlich auf wie erwartet.
Bis Börsenschluss schloss das Blue-Chips-Barometer SMI mit einem Plus von 181,67 Punkte bzw. 3,83% auf 4’927,43 Punkten nahe am Tageshöchststand. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann derweil 3,61% auf 691,40 Zähler, der breite SPI stieg um 3,47% auf 4’137,35 Punkte.
Die Tagessieger waren am Dienstag bei den Finanzwerten zu finden, die zuletzt verlorenen Boden teilweise wieder gut machen konnten. So kletterten Swiss Re um 10,9% auf 18,64 CHF, CS um 8,5% auf 34,66 CHF, UBS um 5,5% auf 10,70 CHF oder Swiss Life um 5,9% auf 78,55 CHF.
Julius Bär verbesserten sich um 3,7% auf 28,00 CHF. Der Verwaltungsrat der Bank hat Boris Collardi zum neuen CEO gewählt; Collardi ist derzeit als Chief Operation Officer (COO) bei Julius Bär tätig und wird Johannes de Gier am 1. Mai 2009 in dessen Funktion als CEO ablösen.
Von der ganz festen Seite zeigten sich auch die Luxusgüteraktien Swatch (+5,8% auf 137,50 CHF) und Richemont (+4,6% auf 17,78 CHF). Die Stimmung an der Basler Uhrenmesse Baselworld sei weniger negativ als zunächst befürchtet, hiess es.
Unterstützung erhielt der Markt auch von den grosskapitalisierten Roche (+3,4% auf 156,20 CHF), Novartis (+3,3% auf 43,08 CHF) und Nestlé (+2,9% auf 38,48 CHF). Novartis erhielt von der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Medikament Afinitor die Zulassung zur Ersttherapie von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs sowie die Zulassung für den Impfstoff Ixiaro gegen japanische Hirnhautentzündung.
Auf der Verliererseite im SMI/SLI standen am Ende lediglich Givaudan (-1,7% auf 590,00 CHF) und Petroplus (-1,0% auf 16,01 CHF). Givaudan wurden von der UBS wenige Tage vor der Q1-Umsatzpublikation auf «Neutral» von «Buy» zurückgestuft. Lonza gingen unverändert mit 112,50 CHF aus dem Handel. Die Analysten von Goldman Sachs setzten die Lonza-Aktien auf die Verkaufsliste.
Am breiten Markt gewannen Basilea 2,9% dazu. Das Biotech-Unternehmen hat einen Zulassungsantrag für das Medikament Toctino in 13 zusätzlichen EU-Staaten eingereicht. ADB kletterten um 5,8%, nachdem die Zusammenarbeit mit der israelischen Yes verstärkt wurde. Sulzer rückten um 1,7% vor. Die Beteiligungsgesellschaft Renova um Viktor Vekselberg hat ihren (direkten) Anteil am Industriekonzern erhöht.
Bobst (-2,1%) und Quadrant (-2,8%) kamen nach schwachen Jahreszahlen unter Druck, während Dätwyler (+8,1%) nach der Publikation des Geschäftsberichts gesucht wurden. (awp/mc/pg/33)